(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Zur ungebremsten Konsumfreude der Deutschen / Leben im Strohfeuer

Geschrieben am 27-08-2009

Cottbus (ots) - Die Flut der guten Nachrichten reißt nicht ab. Die
deutschen Börsen hatten ein Jahreshoch nach dem anderen hingelegt. Am
Mittwoch stieg dann das populärste deutsche Konjunkturbarometer, der
ifo-Geschäftsklimaindex des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung,
zum fünften Mal in Folge. Am gestrigen Donnerstag folgte der kaum
minder beachtete Konsumklimaindex der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) mit einem Niveau auf Jahreshoch. Von Inflation
ist nichts zu sehen: "0,0 Prozent" meldete das Statistische Bundesamt
als (voraussichtliche) Preissteigerungsrate für den Monat August.
Wird alles gut?
Das ist noch nicht raus. Bisher lässt sich nur sagen, dass die
Rezession überwunden ist. Auch die zitierten Indizes zeigen nicht
sehr viel mehr an, obwohl sie so gut aufgenommen wurden. Der
GfK-Konsumklimaindex etwa hat mit 3,7 zwar den höchsten Stand des
Jahres erreicht. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass er
zugleich weit unter seinem langjährigen Durchschnitt von rund neun
liegt. Mit anderen Worten: Der Wirtschaft geht es nicht mehr
schlecht. Aber bei weitem noch nicht gut.
Die verbesserte Lage lässt sich wohl kaum in die Zukunft
fortschreiben: Die extrem erfolgreiche Abwrackprämie läuft aus.
Andere Konjunkturprogramme auch. Die Inflationsrate dürfte wieder
steigen. Und dass die Notenbanken die Zinsen bei nahe null halten
werden, wenn die Erholung wirklich kommt, darf man nicht glauben. Vor
allem wird die Kurzarbeiterregelung enden. Und viele Unternehmen
werden die Kraft nicht haben, alle ihre Mitarbeiter über eine weitere
Durststrecke zu halten. Die Gefahr also wächst, dass die
Arbeitslosigkeit zunimmt. Das fiele dann zusammen mit dramatisch
steigender Neuverschuldung: Mit 70 Milliarden Euro wird in diesem,
mit 100 Milliarden im nächsten Jahr gerechnet. Kurzum: Es gibt
genügend Gründe anzunehmen, dass die aktuell guten
Konjunkturindikatoren Folge eines Strohfeuers sind. Hoffentlich
stimmen sie alle nicht.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

221418

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zum Berlin-Besuch des israelischen Ministerpräsidenten / Netanjahu unter Druck Cottbus (ots) - Wenn ihr von mir den Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten fordert, dann verlange ich von euch zuerst einmal Sanktionen gegen den Iran, der uns mit Atomwaffen bedroht. Und zwar Sanktionen, die wirklich wehtun, nicht nur dem Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, sondern auch eurer Wirtschaft. So ungefähr lautete die Taktik, mit der Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern nach Berlin gereist war. Im Vorfeld sollen seine Emissäre sogar versucht haben, das Thema jüdischer Siedlungen in mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Laumann vor Kanzler-Treff mit Gewerkschaften erfreut über gutes Verhältnis vor der Wahl Köln (ots) - Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, hat sich vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit DGB-Chef Michael Sommer und den Chefs von acht Einzelgewerkschaften am Freitag im Kanzleramt erfreut darüber gezeigt, dass die Gewerkschaften nicht zulasten der Union in den Wahlkampf eingreifen. "Das Verhältnis war schon schlechter in unserer Geschichte", sagte Laumann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Es gibt eine gegenseitige Achtung. Wir wissen als CDU, dass mehr...

  • Rheinische Post: Ärztepräsident Hoppe gegen Stärkung der Patientenrechte Düsseldorf (ots) - Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe hat den Vorstoß von Justizministerin Brigitte Zypries für eine gesetzliche Stärkung der Patientenrechte zurückgewiesen. Im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) sagte Hoppe: "Patientenrechte-Gesetze sind typische Merkmale unterfinanzierter Gesundheitssysteme, da wird den Menschen vorgegaukelt, dass sie Rechte haben, die in Wirklichkeit mit den vorhandenen Mitteln nicht zu realisieren sind." Zypries hatte wegen der steigenden Zahlen von Kunstfehler-Verfahren mehr...

  • Neue Westfälische: Merkel-Biograf übt scharfe Kritik an Bundespräsident Köhler Bielefeld (ots) - Berlin. Der Biograf von Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel, Gerd Langguth, wirft Köhler vor, "ideenlos" in seine zweite Amtszeit gestartet zu sein. Der Mann, der einst versprochen habe, "unbequem" zu sein, sei seit seiner Wiederwahl weitgehend verstummt, kritisiert der Bonner Politikwissenschaftler, in der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Freitagsausgabe). Dabei sei der Ökonom Köhler wie kein Zweiter dafür prädestiniert, den Menschen in Fragen der Finanzkrise oder Opel-Zukunft mehr...

  • Rheinische Post: Konjunktur: Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) warnt vor zu früher Euphorie Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat beim konjunkturellen Aufschwung vor zu früher Euphorie gewarnt. Einige Indikatoren hätten sich in der Tat "erfreulich entwickelt", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Aber jeder, der so tut, als hätten wir die Krise bereits aus dem Anzug gebürstet, irrt gründlich", fügte er hinzu. Es gebe noch genug Unsicherheiten und Risiken. Immerhin habe die Politik "erfolgreich die Wirtschaft stabilisiert". Jetzt gehe es darum, die "Konsequenzen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht