Reformen für Deutschland - Die wichtigsten Handlungsfelder aus ökonomischer Sicht
Geschrieben am 13-08-2009 |   
 
    Stuttgart (ots) - Themenservice 08/2009 des Schäffer-Poeschel  Verlags Stuttgart
     Reformen für Deutschland - Die wichtigsten Handlungsfelder aus  ökonomischer Sicht
     Die Auswirkungen der Krise und die zukünftige Krisenanfälligkeit  werden entscheidend davon abhängen, wie die Politik jenseits ihrer  kurzfristigen Intervention zur Stabilisierung des Finanzsektors auf  diese Krise reagiert. 
     Es besteht große Unsicherheit darüber, welche Schritte konkret  getroffen werden sollen, um die wirtschaftlichen Probleme  Deutschlands nachhaltig zu lösen und nicht nur symptomatisch zu  therapieren. 
     Welche Lösungswege hat die ökonomische Wissenschaft anzubieten,  die nicht unter den üblichen politischen Zwängen  (Wahlen,  Lobbyismus) steht? 
     Nachstehend werden die zehn wichtigsten Reformfelder aus  ökonomischer Sicht kurz und auszugsweise dargestellt und konkrete  Wege präsentiert, wie die strukturellen Probleme Deutschlands gelöst  werden können.
     1) Ottmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen        Bundesbank und später der Europäischen Zentralbank, fordert        eine größere Transparenz des Finanzsektors durch Schaffung        einer Risiko-Landkarte und von Kredit- und Wertpapierregistern,       eine verbesserte Aufsicht z.B. über die Hedge-Fonds sowie        veränderte Anreizstrukturen für Ratingagenturen.
     2) Bernd Fitzenberger beschreibt die Entwicklung auf dem        Arbeitsmarkt, die sog. Hartz-Reformen und die Instrumente der        Arbeitsmarktpolitik vor und nach der Reform.        Personalserviceagenturen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen haben       sich als untaugliche Instrumente erwiesen. Die erstmals        gesetzlich festgeschriebene Pflicht zur Evaluation von        Reformmaßnahmen ermöglichen einen sachlicheren, fundierteren        Diskurs und eine rationalere Politik.
     3) Viktor Steiner analysiert Möglichkeiten im Niedriglohnbereich        Beschäftigungsförderung und Einkommenssicherung miteinander in        Einklang zu bringen. Steiner evaluiert das Instrument der        "Mini-Jobs" und die verschiedenen Kombilohn-Modelle und kommt        zu dem Schluss, dass die Beschäftigungswirkungen dieser Modelle       eher gering sind. Einen Mindestlohn von Euro 7,50 verwirft er        als ungeeignetes Instrument der Einkommenssicherung und zeigt,        dass dieser einen Stellenabbau bei den geringfügig        Beschäftigten nach sich zöge.
     4) Friedrich Breyer bricht eine Lanze für die umfassende        Gesundheitsreform - er zeigt wie wirksamer Wettbewerb innerhalb       und zwischen den gesetzlichen und den privaten        Krankenversicherungen ermöglicht werden kann, sodass        Wahlfreiheit, Effizienz und Innovationsfreudigkeit erreicht        werden.
     5) Ludger Wößmann zeigt anhand der Erfahrungen mit        Schülerleistungstests (PISA, TIMSS), dass klar zu        identifizierende institutionelle Rahmenbedingungen entscheidend       für den Erfolg eines Bildungssystems sind. Wettbewerb zwischen        den Schulen, ihre Autonomie und externe (zentrale)        Leistungsüberprüfungen sind Schlüsselfaktoren für die        Bildungserfolge.
     6) Till Requate unterzieht die deutsche und die europäische        Umweltpolitik einer kritischen Prüfung. Die Notwendigkeit zur        weltweiten Reduktion der CO2-Emissionen ist weitgehend        unumstritten. Requate zeigt aber, dass bei der Implementierung        des Emissionshandelssystems gravierende Fehler gemacht wurden.
     7) Clemens Fuest und Michael Thöne analysieren die       Verschuldungslage der öffentlichen Haushalte. Erhebliche       Risiken liegen bei den Sozialausgaben, dem größten       Ausgabenposten, besonders angesichts der demographischen       Entwicklung. Hier hat die Rentenreform zwar die       Tragfähigkeitsrisiken vermindert, entsprechende Reformen im       Gesundheitswesen, auf dem Arbeitsmarkt und bei der       Pflegeversicherung stehen jedoch noch aus.        Die Autoren diskutieren Subventionskürzungen und betonen die       Möglichkeit, durch Effizienzsteigerungen bei den öffentlichen       Ausgaben Einsparpotenziale zu realisieren. Schließlich       analysieren sie die Vorschläge zur Einführung institutioneller        Schuldenbremsen.
     8) Lars Feld und Thushyanthan Baskaran untersuchen die        Verschuldungsproblematik aus der Perspektive des        Föderalstaates. Die Autoren schildern die Entwicklung der        Verschuldung der Länder und ihre Gründe. Sie argumentieren,        dass die neuen Schuldenschranken der Föderalismusreform II die        Verschuldung effektiver beschränken sollten als die alten        Regelungen. Ein wichtiger Kritikpunkt bleibt die fehlende        Steuerautonomie der deutschen Bundesländer.
     9) Wolfgang Wiegard und Markus Morawitz analysieren die        Auswirkungen der Unternehmensteuerreform und zeigen klaren        Handlungsbedarf auf, da das Postulat einer finanzierungs- und        rechtsformneutralen Besteuerung in gravierendem Maße verletzt        wird. Erhebliche Fehlallokationen sind die Folge.
     10) Axel Börsch-Supan untersucht die Folgen des demographischen         Wandels für die Gesamtwirtschaft. Er zeichnet ein insgesamt         optimistisches Bild, zeigt aber gleichzeitig erheblichen         Handlungsbedarf für die Politik auf. Arbeit wird knapper, die         heimische Produktion muss deshalb kapitalintensiver werden.         Die Ersparnis muss steigen und es muss international         diversifiziert investiert werden, damit das Konsumniveau         gehalten werden kann. Deswegen ist die Einführung einer         kapitalgedeckten Säule der Rentenfinanzierung so wichtig.
     Fazit: Deutschland braucht Reformen - in den zehn wichtigsten  ökonomischen Problemfeldern besteht dringender Handlungsbedarf  seitens der Politik
  Quelle: Günther G. Schulze (Hrsg.), Reformen für Deutschland - die  wichtigsten Handlungsfelder aus ökonomischer Sicht  288 S., Gebunden, Euro 29,95, ISBN: 978-3-7910-2917-7,  Erscheinungstermin: 4.9.09
     PS: Kurzportraits der Autoren bitte anfordern
  Originaltext:         Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Recht Steuer GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/76510 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_76510.rss2
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