Berliner Morgenpost: Ein Hilferuf, der prompt erhört wurde
Geschrieben am 10-08-2009 |   
 
    Berlin (ots) - So prompt ist selten ein Hilferuf erhört worden.  Und das aus bestem Grund. Geht es doch um Aufklärung über die jüngste deutsche Geschichte. Viel wird darüber lamentiert, dass die  SED-Diktatur im Bewusstsein von immer mehr Deutschen per Ostalgie  ihre Schrecken verliert, dass im Schulunterricht das  Ulbricht/Honecker-System allenfalls als Randthema behandelt wird. Und wer sich einst dem SED-Regime widersetzte, war zwar mutig, verspielte damit aber meist seine berufliche Zukunft, ohne dafür nach dem  Untergang der DDR auch nur halbwegs angemessen entschädigt zu werden. Demokratie fördernd ist das alles nicht. Gegen solches Verdrängen der Wirklichkeit im real existierenden Sozialismus jenseits der Elbe und  gegen das meist erbärmlich geringe Wissen der heutigen  Schülergeneration schützen am wirkungsvollsten authentische Orte. Ein solcher Anschauungsort, von denen es nicht mehr viele gibt, ist das  ehemalige Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen. Ausgerechnet  diese frühere Folterkammer der DDR drohte ihrem Informations- und  Aufklärungsauftrag nicht länger in dem Maße gerecht zu werden, wie es möglich, vor allem wünschenswert wäre. Weil es an Geld mangelte. Der Hilferuf des Gedenkstättenleiters Hubertus Knabe war von der  seltenen Art, dass er nicht nur sofort erhört wurde, sondern auch  noch Hoffnung macht. Das akute Finanzproblem ist nämlich allein  darauf zurückzuführen, dass für immer mehr Schulklassen das frühere  Stasi-Gefängnis zum festen Besuchsprogramm ihrer Berlin-Reise gehört. Dieser unerwartete Ansturm ist es, der den Etat der Gedenkstätte  gesprengt hat. Insbesondere die Honorare für die vermehrten Führungen können nicht mehr ausgeglichen werden. So fehlten rund 70000  Euro in der Kasse. Dass dieser Betrag vergleichsweise lachhaft bescheiden ist, schmälert nicht das von Kulturstaatsminister Bernd Neumann selten schnell  verkündete Handeln der politisch Verantwortlichen. Der Bund und  Berlin als Träger der Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen gleichen das Minus aus und bekunden damit ohne langes Taktieren gemeinsam  gesamtdeutsche Verantwortung. Und dankbar müssten sie obendrein noch  sein. Dafür, dass der nicht unumstrittene Knabe die Gedenkstätte für  immer mehr Besucher immer interessanter und attraktiver macht. Damit  trägt sie dazu bei, Ostalgie als große Lebenslüge zu entlarven, wenn  sie mit der Wirklichkeit von einst konfrontiert wird. Es reicht auch  nach 20 Jahren nicht, das Unwissen der Jugend über die jüngste  deutsche Geschichte zu beklagen. Man kann etwas dagegen tun. Zum  Beispiel im Hohenschönhausener Stasi-Knast. Nachahmung empfohlen.
  Originaltext:         Berliner Morgenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
  Pressekontakt: Berliner Morgenpost   Telefon: 030/2591-73650 bmcvd@axelspringer.de
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