Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Fatah-Parteitag:
Geschrieben am 10-08-2009 |   
 
    Bielefeld (ots) - Der erste Parteitag der Fatah seit 20 Jahren  wäre eine gute Gelegenheit für die Palästinenser-Organisation  gewesen, einen neuen Weg in Richtung Frieden mit Israel  einzuschlagen. Die Fatah hat diese Chance vertan.  Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas konnte die 2000 Delegierten  nicht davon überzeugen, dass die Fatah mit einem klaren Bekenntnis zu einem friedlichen Unabhängigkeitskampf politisch hätte punkten können und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der nur  widerstrebend von einer Zwei-Staaten-Lösung spricht, diplomatisch  weiter in die Defensive hätte drängen können. Nach der Nahostrede von US-Präsident Barack Obama war der Boden dafür bereitet, dass Abbas  seine Vision eines Nahost-Friedens darlegt. Diese Möglichkeit hat die Fatah-Mehrheit Abbas jedoch genommen. Die Männer und Frauen der jüngeren Generation in der Fatah, die in  der Intifada gekämpft und israelische Gefängnisse kennengelernt  haben, setzen im Wettkampf mit der radikal-islamischen  Hamas-Organisation um die Gunst der Palästinenser auf radikalere  Positionen als die gemäßigte alte Garde. So wurde auch der Widerstand mit allen Mitteln gegen die israelische Besatzung im Parteiprogramm  festgeschrieben. Ob die Fatah unter den Palästinensern so Stimmen  zurückgewinnen kann, indem sie Hassparolen der Hamas kopiert, ist  fraglich.  Mahmud Abbas hat vor Jahren die Sackgasse erkannt, in die der  bewaffnete Kampf die palästinensische Sache geführt hat. Aber die  junge Garde, die mehr Einfluss in der Fatah-Führung beansprucht,  kritisiert vor allem, dass die vor 16 Jahren begonnenen  Friedensgespräche die Palästinenser dem Ziel eines unabhängigen  Staates kaum näher gebracht haben. Kompromissbereitschaft gegenüber  Israel, wie sie Abbas zeigt, wird von ihnen als Schwäche ausgelegt.  Die alte Garde um Abbas wird von ihnen auch für Korruption und  Vetternwirtschaft verantwortlich gemacht, die der Fatah bei den  Parlamentswahlen 2006 eine klare Niederlage gegen die Hamas  eingebracht haben. Nachdem die Hamas mit Gewalt die Kontrolle über den Gazastreifen  übernommen hat und damit die Palästinenser-Bewegung endgültig  gespalten hat, fürchtet die Fatah auch um ihre Machtposition im  Westjordanland. In den vergangenen Monaten wurden dort viele  Hamas-Mitglieder festgenommen. Inzwischen sollen es mehr als 1000  sein. Eine Einigung auf einen gemeinsamen Kurs gegenüber Israel, wie  ihn insbesondere die Saudis fordern, erscheint daher ausgeschlossen. Abbas braucht im Kampf um einen Palästinenser-Staat weiter die  Unterstützung Obamas. Dieser setzt auf eine Zwei-Staaten-Lösung und  drängt die Israelis auf einen Stopp des Siedlungsbaus im  Westjordanland. Es wäre eine Katastrophe für die Region, wenn die  Friedensbemühungen scheitern sollten, und die Hardliner unter den  Palästinensern endgültig die Oberhand behalten.
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