ZDF-Politbarometer  August I 2009 /  Politische Stimmung: SPD-Wahlkampfauftakt bleibt ohne Wirkung /  Mehrheit hält Steinmeiers Plan für nicht realisierbar
Geschrieben am 07-08-2009 |   
 
    Mainz (ots) - In der politischen Stimmung für die Parteien gibt es im Vergleich zu Ende Juli nur wenig Veränderung. So erreicht die  CDU/CSU erneut 37 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich vor der  SPD, die auch nach der Präsentation ihres Wahlkampfteams und des  Deutschland-Plans von Frank-Walter Steinmeier nur auf 24 Prozent  kommt und damit einen Punkt verliert. Die FDP erhält unverändert 13  Prozent, die Linke bleibt bei 7 Prozent und die Grünen verbessern  sich leicht auf 12 Prozent (plus 1).
     Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden  längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie  koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen.  Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme  danach auf 36 Prozent (unverändert), die SPD auf 23 Prozent (minus  1), die FDP erhielte 14 Prozent (unverändert), die Linke 9 Prozent  (unverändert), die Grünen 12 Prozent (plus 1) und die sonstigen  Parteien zusammen 6 Prozent (unverändert).
     Auf Platz eins der nach Meinung der Befragten wichtigsten  Politikerinnen und Politiker liegt jetzt zum zweiten Mal  Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: Er erreicht auf der  Skala von +5 bis -5 unverändert einen Durchschnittswert von 2,1,  knapp dahinter Bundeskanzlerin Angela Merkel, die weiterhin auf 2,0  kommt. Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz drei Finanzminister  Peer Steinbrück mit 1,0 (Juli II: 1,1), danach Ursula von der Leyen  ebenfalls mit 1,0 (unverändert) und Außenminister Frank-Walter  Steinmeier, der erneut verliert und nur noch 0,8 erreicht (Juli II:  1,0). Dann schließen sich, mit einer Bewertung von jeweils 0,5 und  Unterschieden nur im Hundertstelbereich, Franz Müntefering (Juli II:  0,5), Horst Seehofer (Juli II: 0,4) und Guido Westerwelle (Juli II:  0,6) an. Auf den beiden letzten Plätzen und deutlich im  Negativbereich wieder Gregor Gysi mit minus 0,8 (Juli II: minus 0,9)  und Oskar Lafontaine mit minus 1,2 (Juli II: minus 1,5).
     Auch im August verringert sich der große Abstand zwischen Angela  Merkel und ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier in der  sogenannten K-Frage nicht: Aktuell wollen genau wie Ende Juli 62  Prozent Angela Merkel wieder als Kanzlerin und nur 25 Prozent  Frank-Walter Steinmeier (weiß nicht: 13 Prozent). Dabei erhält Merkel weiterhin viel mehr Zuspruch in den eigenen Reihen (CDU/CSU-Anhänger: 93 Prozent für Merkel) als Steinmeier bei den SPD-Anhängern (53  Prozent).
     Steinmeiers Plan, bis zum Jahr 2020 vier Millionen neue  Arbeitsplätze schaffen zu wollen, trifft bei den Bürgern auf große  Zurückhaltung: Nur 13 Prozent halten das für realisierbar, 83 Prozent glauben nicht, dass dieses Ziel erreicht werden kann (weiß nicht: 4  Prozent). Diese Einschätzung teilen auch gut zwei Drittel (68  Prozent) der SPD-Anhänger (erreichbar: 29 Prozent, weiß nicht: 3  Prozent).
     Generell wird beim Thema Arbeitsmarkt Angela Merkel nicht  wesentlich mehr zugetraut als Frank-Walter Steinmeier. So glauben 19  Prozent; eher Merkel; und 10 Prozent; eher Steinmeier könne am besten für neue Arbeitsplätze sorgen, 55 Prozent sehen keinen Unterschied  (Rest zu 100 Prozent jeweils "weiß nicht" oder "Kandidaten  unbekannt"). Beim Vergleich der Eigenschaften Glaubwürdigkeit,  Sympathie und Durchsetzungsfähigkeit hat die Kanzlerin durchweg einen deutlichen Vorsprung vor dem SPD-Kandidaten, den sie im Vergleich zum Juni auch noch ausbauen konnte. Jetzt halten 38 Prozent Merkel und 8  Prozent Steinmeier für glaubwürdiger, eine relative Mehrheit von 46  Prozent kann keinen Unterschied zwischen beiden ausmachen.  Sympathischer finden 45 Prozent Merkel und 16 Prozent Steinmeier, für 32 Prozent unterscheiden sich die Kandidaten hier kaum; und als  durchsetzungsfähiger bezeichnen 51 Prozent Merkel, 11 Prozent  Steinmeier; und 26 Prozent sagen "kein Unterschied".
     Nachdem 2005 die Rentenbesteuerung neu geregelt wurde, sollen die  Steuerzahlungen von Rentnern ab Oktober nun stärker überprüft werden. Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent findet das nicht richtig, 45  Prozent finden es richtig (weiß nicht: 3 Prozent). Von den Rentnern  halten es dagegen 54 Prozent für richtig, dass die Finanzämter hier  stärker kontrollieren wollen, 45 Prozent bewerten dies abschlägig  (weiß nicht: 1 Prozent). Dabei geht insgesamt die Hälfte aller  Befragten davon aus, dass es den Rentnern bei uns finanziell sehr gut (4 Prozent) oder gut (46 Prozent) geht, während 40 Prozent deren  Finanzlage als weniger gut und 7 Prozent als überhaupt nicht gut  einschätzen (weiß nicht: 3 Prozent).
     Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der  Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews  wurden in der Zeit vom 4. bis 6. August 2009 bei 1.194 zufällig  ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist  repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz  Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40  Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer  sendet das ZDF am Freitag, 21. August 2009, dann auch mit  Einschätzungen zu den anstehenden Landtagswahlen in Thüringen,  Sachsen und im Saarland.
     Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon  06131-706100, und über  http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
  Originaltext:         ZDF Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2
  Pressekontakt: ZDF-Pressestelle Telefon: 06131 / 70 - 2120 Telefon: 06131 / 70 - 2121
  
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  217927
  
weitere Artikel: 
- Parteien haben kein Herz für Häuslebauer / "Aktion pro Eigenheim" analysiert Wahlprogramme / Forderung nach mehr Unterstützung für Familien    München (ots) - "Unser politisches Ziel bleibt die  Wohneigentumsbildung von Familien" - so stand es im Koalitionsvertrag vom 11. November 2005. Vier Jahre später ist davon nicht viel zu  sehen. Und auch für die kommende Legislaturperiode steht die  Förderung von Wohneigentum für Familien nicht auf der Agenda der  Parteien, wie eine exklusive Analyse der "Aktion pro Eigenheim"  ergab. Das Aktionsbündnis fordert die zukünftige Regierung auf, die  Wohnbauförderung wieder aufzunehmen. Einfache, aber wirkungsvolle  Konzepte gibt es dafür bereits. mehr...
 
  
- DStGB warnt vor "Impfchaos" bei Schweinegrippe:  Bund und Länder müssen unverzüglich für Klarheit sorgen    Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB)  fordert Bund und Länder auf, unverzüglich die organisatorischen und  finanziellen Voraussetzungen für die Impfungen gegen die  Schweinegrippe zu treffen. "Es muss schnellstmöglich geklärt werden,  welcher Personenkreis eine freiwillige Schutzimpfung erhalten kann,  inwieweit der öffentliche Gesundheitsdienst in die Impfaktion  eingebunden werden soll und wie die Kostenerstattung geregelt wird",  forderte das Geschäftsführende Präsidialmitglied des DStGB, Dr. Gerd  Landsberg, heute mehr...
 
  
- N24-EMNID-UMFRAGE: SPD kommt nicht aus dem Tief / Inhalte und Personal überzeugen Wähler kaum    Berlin (ots) - Sieben Wochen vor der Bundestagswahl läuft der  Trend immer noch gegen die Sozialdemokraten. Die SPD kommt bei der  aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid auf 23  Prozent und verliert damit einen Prozentpunkt im Vergleich zur  Vorwoche.  Klaus-Peter Schöppner, Emnid-Geschäftsführer, sieht darin  nicht in erster Linie einen Effekt aus der Dienstwagenaffäre von Ulla Schmidt. "Das Problem ist grundsätzlicher: Den Sozialdemokraten  gelingt es einfach nicht, ein richtiges Thema zu setzen und ein  Gegengewicht mehr...
 
  
- SoVD legt Konzept einer Mindestsicherung gegen Altersarmut vor    Berlin (ots) - SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt: Der SoVD hat ein Konzept für eine Mindestsicherung in der  gesetzlichen Rentenversicherung vorgelegt, das Altersarmut wirksam  bekämpft. Das Konzept  ist ein entscheidender Beitrag zur Vermeidung  von Altersarmut für Niedriglohnbeschäftigte, Langzeitarbeitslose und  Erwerbsminderungsrentner. Darüber hinaus stellt es sicher, dass  Rentnerinnen und Rentner, die in die gesetzliche Rentenversicherung  eingezahlt haben, ein Alterseinkommen über dem Grundsicherungsniveau  erhalten. Das SoVD-Konzept mehr...
 
  
- "Scheinselbständigkeit" in der Altenpflege / BHSB: Behörden behandeln Deutsche anders als Bürger aus den neuen EU-Ländern - Verband liegen Beweise für diskriminierende Praxis vor    Ebsdorfergrund (ots) - Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich?  Theoretisch. In der Praxis sind einige wohl ein wenig gleicher. Das  zeigt der Umgang der Deutschen Rentenversicherung Bund mit  Altenpflege- und Betreuungskräften. Der BHSB - Bundesverband der  Vermittlungsagenturen für Haushaltshilfen und Seniorenbetreuung in  der 24 Stunden Betreuung - weist aus aktuellem Anlass auf die  diskriminierende Praxis hin: Während der Rentenversicherer es im  Falle der osteuropäischen Betreuungskräfte seit Jahren ablehnt, diese als Selbständige im mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |