Kölnische Rundschau: zu Guttenberg/Zwangsverwaltung
Geschrieben am 07-08-2009 |   
 
    Köln (ots) - Die Bundesregierung will also künftig entscheiden  dürfen, ob sie ein insolvenzgefährdetes Kreditinstitut von der  Finanzaufsicht BaFin mit weit reichenden Befugnissen unter staatliche Zwangsverwaltung stellen lässt. Der Plan, mit dem Wirtschaftsminister Karl Theodor zu  Guttenberg Bankpleiten oder für den Steuerzahler milliardenteure  Rettungsaktionen wie für die Hypo Real Estate (HRE) vermeiden will,  erscheint auf den ersten Blick vernünftig und plausibel. Doch er hat  entscheidende Schwächen - vor allem praktische. Es stimmt ja: Die  Finanzkrise hat deutlich gemacht, dass es neue Verfahren braucht, wie der Staat künftig mit taumelnden, systemrelevanten, also für den  ganzen Wirtschaftskreislauf wichtigen Banken umzugehen hat. Die  bisherigen Mittel reichen nicht, weil sie die öffentlichen Haushalte  stark belasten - wenn sozusagen das Kind schon in den Brunnen  gefallen ist. Im Falle HRE haben zudem lästige Auseinandersetzungen  mit Einzelaktionären das Verstaatlichungs-Prozedere zur Hängepartie  gemacht. Die Alternative wäre nur die Insolvenz mit einem wohl  katastrophalen Domino-Effekt gewesen. Der Bund braucht also  tatsächlich frühzeitig die Zügel in der Hand - schon deshalb, weil  damit die Aussicht auf staatliche Kuratel disziplinierend auf die Banken-Manager wirken kann. Risiken, die bislang noch in Kauf  genommen wurden, könnten dann auch für die Banker selbst nicht mehr  akzeptabel erscheinen. Dennoch: Die Zweckdienlichkeit des  Guttenbergschen Entwurfs zumindest in dieser Form ist fraglich. So  sind etwa die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, ob eine  Zwangsverwaltung erfolgen soll, unklar. Hinzu kommt: Nach den  Erfahrungen der vergangenen Monate darf bezweifelt werden, dass die Finanzaufsicht in ihrer jetzigen Form tatsächlich der richtige Akteur ist, der rechtzeitig erkennen kann, ob ein  Kreditinstitut taumelt oder nicht. Die Aufsicht muss personell und organisatorisch gestärkt werden - sonst ist der Plan des Ministers nutzlos.
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