Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu den Klagen von HRE-Aktionären
Geschrieben am 29-07-2009 |
Frankfurt/Oder (ots) - Ein Fass ohne Boden ist die Rettungsaktion für die marode Hypo Real Estate (HRE) für den Staat geworden. Ein Untersuchungsausschuss versucht die Verantwortlichkeiten dafür festzustellen, wie die Großbank mit der Finanzkrise in eine solche Bredouille kommen konnte, dass sie in einer halsbrecherischen Feuerwehraktion vom Staat und Kreditinstituten gerettet werden musste. Wobei die bislang 102 Milliarden Euro Hilfen fast nur den Steuerzahler belasten. Und die Belastungen können noch viel größer werden, denn nun begehren auch die HRE-Aktionäre auf und wollen Schadenersatz für ihre zum Pennystock degenerierten Papiere. Vorerst geht es um 200 Millionen Euro. Es könnten demnächst aber sogar Milliarden verlangt werden dafür, dass die Spitzenbanker durch Fehleinschätzungen oder falsche Angaben ihre Eigner viel Geld gekostet haben. Die Schadenersatzklagen sind legitim. Bei einem Erfolg aber würde der Staat erneut zur Kasse gebeten, denn die HRE ist längst im Staatsbesitz. Wenn es eine Lehre aus diesem Desaster gibt, dann: Managerhaftung wie Bankenaufsicht müssen drastisch verschärft werden.
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