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Talsohle erreicht? Coface stuft weitere Länder ab / Österreich, Finnland und die Niederlande betroffen

Geschrieben am 29-07-2009

Mainz (ots) - Coface stuft weitere Länder im Rating ab. Nachdem
der internationale Forderungsspezialist zu Jahresbeginn 22 Länder und
im April 47 Länder herabgestuft oder auf die negative
Beobachtungsliste gesetzt hatte, sind jetzt 13 weitere Länder
betroffen, darunter Deutschlands Nachbarn Österreich und die
Niederlande. Vor allem Industrieländern, aber generell auch kleineren
Volkswirtschaften, die hochgradig vom Welthandel abhängen, macht die
Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise zu schaffen.

Mit dem Länderrating dokumentiert Coface das durchschnittliche
Risiko eines Zahlungsausfalls bei Unternehmen in einem bestimmten
Land. So fließen neben makroökonomischen Daten vor allem die
Zahlungserfahrungen mit den Unternehmen ein. Darin unterscheidet es
sich von den Länderratings anderer Agenturen, die in der Regel die
Staatsbonität oder Sicherheit von Anleihen zum Gegenstand haben.
Regelmäßig werden 155 Länder analysiert und bewertet.

Seit letztem Herbst sind die Zahlungsausfälle und -verzögerungen
besonders stark in den Industrieländern gestiegen. Im April wurde von
zahlreichen westeuropäischen Ländern das Rating von der Bestnote A1
auf A2 herabgesetzt, darunter auch von Deutschland und Frankreich.
"In diesen Ländern scheint die Talsohle erreicht zu sein", sagt der
Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland, Benoît Claire. "Nun
folgen jedoch Finnland, Österreich und die Niederlande auf A2. Wie
Deutschland, so leiden auch diese Länder unter der schlechten
Konjunktur in den Nachbarländern und dem rasanten Einbruch des
Exportgeschäfts," erklärt der Vorstandschef. "Bereits im April haben
wir ihr Rating unter Beobachtung für eine Abwertung gestellt."
Finnland leide außerdem unter der Erosion des Wettbewerbs und unter
der Stärke des Euro gegenüber den Währungen wichtiger Handelspartner.
Vor allem Schlüsselindustrien wie die Holzwirtschaft und
Telekommunikationsausrüster seien in Schwierigkeiten geraten. Die
Niederlande wiederum seien mit ihrer offenen Wirtschaft sehr abhängig
von ihren traditionellen Handelspartnern Deutschland, Belgien,
Frankreich und Großbritannien. Die Exporte und Investitionen würden
hier in diesem Jahr weiter zurückgehen, voraussichtlich um 16,2 bzw.
14,7 Prozent. Die Probleme der Unternehmen würden sich zwangsläufig
auf die Zahlungsmoral niederschlagen.

Speziell in Österreich hätten die Zahlungsausfälle enorm zugelegt,
zumal in der Alpenrepublik dieses Jahr mit einer Rezession von 3
Prozent zu rechnen sei. Betroffen seien besonders der
Automobilbereich und die Banken. Das starke Engagement der
österreichischen Banken in Mittel- und Osteuropa mache bis zu 70
Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus.

Die aufstrebenden Länder Mittel- und Osteuropas seien aber von der
Krise besonders betroffen, so Benoît Claire. "Aufgrund des rapiden
Wachstumsrückgangs mussten wir das Rating der Slowakei mit A3 unter
Beobachtung für eine Abwertung stellen." Auch bei den baltischen
Republiken, im April erst herabgestuft, werde eine weitere Abwertung
in Erwägung gezogen. Noch ständen Estland und Litauen auf A4,
Lettland auf B. Das Ausmaß der Rezession und das Risiko einer
Währungskrise werde den hoch verschuldeten Unternehmen in diesen
Ländern jedoch zum Verhängnis.

"Das Länderrating von Coface ist ein guter Indikator für
Unternehmen, die mit oder in diesen Ländern Geschäfte machen. Die
Bewertungen folgen einer ähnlichen siebenstufigen Skala wie die der
Ratingagenturen: A1 bis A4 entsprechen Investmentgrades, B, C und D
stehen für ein mittleres bis hohes Risiko," informiert Vorstandschef
Claire.

Nachdem Finnland, Österreich und die Niederlande den
Ratingspitzenplatz verloren haben, halte Coface weltweit nur noch für
Schweden, die Schweiz und Luxemburg die Bewertung mit A1 aufrecht.
Doch auch hier drohe seit April eine Abwertung, fügt Benoît Claire
hinzu. "Portugal schließlich, das wir erst im Frühjahr auf A3
abgestuft haben, musste erneut auf die negative Watchlist gesetzt
werden." Der Nachfragerückgang in Spanien, wohin 30 Prozent der
portugiesischen Exporte gingen, aber auch in der Europäischen Union
insgesamt treffe das Land besonders. Neben den Exporten und
Investitionen breche auch der private Verbrauch ein. Mangelnde
Liquidität der Unternehmen führe dann vermehrt zu Zahlungsausfällen.
Vor allem Zulieferer für Automobilteile, Bau, Textil und Leder sowie
der Großhandel und die Bauindustrie selbst hätten mit vielen
Insolvenzen zu kämpfen.

Hinweis: Lesen Sie mehr zur aktuellen Einschätzung der
Länderrisiken von Coface auf www.laenderrisiken.de Neben dem
ausführlicheren Bericht und einer Tabelle mit den Ratingänderungen im
Newsbereich sind dort alle Länderratings und Informationen zu
Zahlungsausfällen gebührenfrei abrufbar.

Originaltext: Coface Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51597.rss2

Pressekontakt:
Coface Deutschland AG
Erich Hieronimus oder Dr. Dirk Bröckelmann
Telefon 06131 / 323 541 oder 06131 / 323 717
www.coface.de


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