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Lübecker Nachrichten: Parteienforscher Lösche in den Lübecker Nachrichten: SPD droht Durststrecke von 15 Jahren

Geschrieben am 25-07-2009

Lübeck (ots) - Die SPD steht vor einer zehn bis 15 Jahre langen
politischen Durststrecke, ehe sie wieder aus dem politischen Tief
herauskommt und wieder eine Volkspartei mit mehr als 35 Prozent der
Stimmen werden kann. Das erwartet der Göttinger Parteienforscher
Peter Lösche. Die SPD sei nicht nur auf 25 Prozent gefallen, weil der
damalige Kanzler Gerhard Schröder die Reformen der Agenda 2010 "gegen
die eigene Partei und das eigene Wählerklientel durchgesetzt" und
"traditionelle SPD-Anhänger vergrault hat", so Lösche in einem
Interview mit den "Lübecker Nachrichten" (Sonntagsausgabe). Auch die
vom heutigen SPD-Chef Franz Müntefering durchgeboxte Rente mit 67
habe die Partei hinter die CDU/CSU zurückgeworfen. Dritter und
langfristig wichtigster Grund sei aber, so Lösche, "dass die
traditionelle Stammwählerschicht der SPD, die protestantischen,
gewerkschaftlich gebundenen Facharbeiter, immer mehr verschwindet.
Und die neue Mittelschicht hat die SPD nicht an sich binden können."
Um wieder breitere Wählerschichten anzusprechen, müsste die SPD "den
Spagat schaffen, sowohl Facharbeiterschaft als auch die neuen
Mittelschichten anzusprechen. So ein Programm müsse nicht nur
entwickelt, sondern vor allem den Wählern vermittelt und in den
Ländern, den Städten und Gemeinden auch in Politik umgesetzt werden.
"Das dauert zehn bis 15 Jahre - eine lange Durststrecke", erwartet
Lösche.

Originaltext: Lübecker Nachrichten
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Pressekontakt:
Lübecker Nachrichten
Redaktion

Telefon: 0451/144 2220


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