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Lübecker Nachrichten: Ex-Minster Marnette: Carstensen hat versagt

Geschrieben am 18-07-2009

Lübeck (ots) - Harte Worte vom einstigen Weggefährten:
Schleswig-Holsteins Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU)
wirft Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) vor, aus
wahltaktischen Gründen den Bruch der Koalition herbeigeführt zu
haben. "Dass jetzt im Schlepptau der Bundestagswahl gewählt werden
soll, hat auch mit der HSH Nordbank zu tun. Die Bürger werden die
grausame Wahrheit erst nach dem 27. September erfahren", sagte
Marnette den Lübecker Nachrichten (Sonntag-Ausgabe). Er gehe davon
aus, dass die Nordbank im Herbst eine noch negativere Bilanz als 2008
vorlegen werde. Dass die Länder nochmals kräftig Kapital nachschießen
müssten, stehe für ihn fest. "Carstensen sagt sich: Dann will ich
erst einmal die Wahlen unter Dach und Fach bringen, bevor mich die
grausamen Wahrheiten einholen. Die zeitliche Abfolge ist klar
getaktet", sagte Marnette.
Die brisante Millionen-Bonuszahlung für HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens
Nonnenmacher hätte "unbedingt auf den Kabinettstisch" gehört,
kritisiert Carstensens Ex-Minister. Wenn man als Land von der
Deckelung der Vorstandsgehälter abweiche, sei das von großer
politischer Tragweite und hätte im Kabinett entschieden werden
müssen. Marnette: "Da hat Carstensen versagt." Dieses Verhalten werde
ihn auch Wählerstimmen kosten.
Marnette erklärte, er habe mit den SPD-Ministern im Kabinett immer
sehr konstruktiv zusammengearbeitet. Auch mit Ralf Stegner habe er
nie Probleme gehabt: "Ich habe ihn als fähigen Kopf kennengelernt,
der seine Positioen in aller Deutlichkeit darlegt", sagte der frühere
Wirtschaftsminister.

Originaltext: Lübecker Nachrichten
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Lübecker Nachrichten
Redaktion

Telefon: 0451/144 2256


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