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WAZ: Künstliches Sperma - Fragwürdig - Leitartikel von Christopher Onkelbach

Geschrieben am 08-07-2009

Essen (ots) - Schon 2006 befruchtete der Stammzellforscher Karim
Nayernia Mäuse mit künstlichem Sperma, das er aus embryonalen
Mausstammzellen gewonnen hatte, damals an der Universität Göttingen.
Die so erzeugten Mäuse lebten nur wenige Wochen. Die genetische
Umprogrammierung der Zellen blieb unvollständig. Da in Deutschland
die Forschung mit Stammzellen von menschlichen Embryonen verboten
ist, setzte Nayernia seine Arbeiten in Großbritannien fort, wo die
Gesetze dies erlauben. Dass die dort erstmals erzeugten menschlichen
Samenzellen nun besser funktionieren, ist äußerst zweifelhaft.
Doch abgesehen vom wissenschaftlich fragwürdigen Erfolg: Moralisch
gesehen ist das Experiment aberwitzig. Denn um das Ausgangsmaterial -
die embryonalen Stammzellen - zu gewinnen, müssen zuvor lebensfähige
Embryonen zerstört werden. Es sind Embryonen, die bei künstlichen
Befruchtungen übrig blieben und tiefgefroren lagern. Daraus wurden im
Labor Spermien gezüchtet, deren Gesundheit und Lebensfähigkeit aber
fraglich ist. Um damit dann eines Tages wieder neue Embryonen zu
zeugen? Wie hirnverbrannt kann Forschung sein?

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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