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Westdeutsche Zeitung: Deutsche Industrie erhält überraschend viele Aufträge - Der Aufschwung rückt näher = Von Ingo Faust

Geschrieben am 07-07-2009

Düsseldorf (ots) - Zwar steht die Konjunktur in Deutschland immer
noch auf tönernden Füßen, aber es zeigt sich das erste Licht am Ende
des Tunnels. Mit den überraschend vielen Aufträgen, die die deutsche
Industrie im Mai in ihre Orderbücher nehmen konnte, hat sich ein
erster "harter" Frühindikator gedreht. Der Bestelleingang ist mit
Zahlen untermauert, die zum dritten Mal in Folge angestiegen sind -
das bedeutet normalerweise Konjunkturwende. Bislang hatten nur die
"weichen" Indikatoren wie Ifo-Geschäftsklimaindex nach oben gezeigt.
Diese Signale beruhten aber allein auf Einschätzungen und nicht auf
Zahlen.

Dass die Rezession gleich in einen Boom übergeht, darf aber
niemand erwarten. Der Aufschwung wird lang und steinig. Nach über
sechs Prozent Minus bei der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr sagen
Ökonomen für 2010 höchstens ein halbes Prozent Plus voraus. Und
niemand weiß genau, mit welchen eventuellen Rückschlägen noch
gerechnet werden muss. Den Bankensektor - gefüttert mit hunderten
Milliarden an Staatsgeldern - scheinen die Regierungen allerdings
inzwischen in den Griff bekommen zu haben.

Eine bange Frage ist, wie lange kann der Konsum, der bisher
ziemlich unbeschadet durch die Krise gekommen ist, die Konjunktur
noch stützen. Am Arbeitsmarkt ziehen dunkle Wolken auf. Er hinkt mit
etwa einem halben Jahr Verspätung der allgemeinen Wirtschaftslage
hinterher. Bei erwarteten vier bis fünf Millionen Arbeitslosen wird
die Konsumlust jedenfalls einen kräftigen Dämpfer bekommen. Das wird
sich durch den wieder angesprungenen Export kaum ausgleichen lassen.

Besonders in der Autoindustrie tut sich nach Auslaufen der
Abwrackprämie ein tiefes Loch auf. Die Käufe sind wegen der
Staatssubventionen nur vorgezogen, diese Bestellungen werden im
kommenden Jahr fehlen. Gerade in dieser Branche könnten aus heute
tausenden von Kurzarbeitern leicht ebenso viele Arbeitslose werden.
Zudem hat in vielen anderen Unternehmen, weil zu teuer, die
Kurzarbeit an Reiz verloren und wird im Herbst auf den Prüfstand
gestellt. Für etliche Arbeitnehmer könnte es dann heißen: Der
Aufschwung ist da, aber wir sind unseren Job los. Hoffentlich kommt
es nicht so.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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