Kinder, Krisen, Karriere: Zwanzig Männer verraten, was Männer heute bewegt

Hamburg (ots) - 2. Juli 2009. Zwanzig Männer reden in BRIGITTE
Klartext, darunter Prominente wie der Schauspieler Christian Ulmen,
der Schriftsteller Feridun Zaimoglu und der Kabarettist Dr. Eckart
von Hirschhausen. In der aktuellen Ausgabe von BRIGITTE (jetzt im
Handel) verraten sie, was Männer heute wirklich bewegt.

Flirten ist dem Schauspieler und Moderator Christian Ulmen, 33,
eher unangenehm: "Das Schöne am Heiraten ist ja, dass man weg vom
Markt ist. Ich muss nie mehr rumbaggern. Ich hasse baggern." Seit er
verheiratet sei, müsse er endlich nicht mehr in irgendwelchen
Latte-macchiato-Läden Frauen treffen und hoffen, dass die ihn gut
finden, erzählt Ulmen.

Froh sei er auch darüber, dass seine Frau weniger als er selbst
verdiene: "Es ist politisch absolut unkorrekt, aber spontan wäre mein
erster ehrlicher Gedanke, dass ich das wohl doof finden würde", sagt
der Vater eines vierjährigen Sohnes. Die Rolle des Haupternährers sei
für ihn Kompensation: "Es ist doch so: Selbst wenn der Vater viel da
ist, wie ich viel da bin für meinen Sohn - wenn er sich den Kopf
stößt, wo rennt er zuerst hin? Zur Mutter. Ich kann mir dann sagen:
Na gut, dafür sorge ich dafür, dass Milch im Kühlschrank ist. Wenn
die Frau Trösterin, Stillerin UND Ernährerin ist, was wäre denn dann
noch mein Part?" Die Frage, ob Sex umso besser werde, je älter er
werde, kommentiert Christian Ulmen mit einem Satz: "Na ja, man weiß
alles besser zu schätzen, was weniger wird."

Die Ehe kommt für den türkischstämmigen Schriftsteller Feridun
Zaimoglu, 44, nicht in Frage. "Ich glaube an die großartige Liebe
zwischen Mann und Frau", sagt der Single, aber mit einer Frau würde
er noch nicht mal zusammenleben wollen. "Das Besondere zwischen Mann
und Frau ist doch die Fremdheit. Diese Fremdheit schmilzt weg, wenn
man in einer gemeinsamen Wohnung lebt. Da fallen der Frau irgendwann
störende Kleinigkeiten auf. Sie denkt: 'Warum summt er beim Essen?'"
Beziehungen scheitern laut Zaimoglu an der Summe solcher
Kleinigkeiten.

Der CDU-Politiker Dr. Heiner Geißler, 79, bedauert, dass es Männer
in unserer Gesellschaft nach wie vor leichter haben als Frauen:
"Unsere Gesellschaft wird von männlichen Ritualen und Denkweisen
beherrscht: Rücksichtslosigkeit, Nationalismus, Macho-Benehmen,
Leistungswahn", sagt Geißler. "Wir wären nie in die Krise geraten, in
der wir uns heute befinden, wenn Frauen an den Positionen der Banker
gesessen hätten."

Kabarettist und Bestsellerautor Dr. Eckart von Hirschhausen, 41,
verachtet andere Männer für "Aggressivität gepaart mit Dummheit. Und
die sadistische Freude an Macht". Das alles gebe es zwar auch bei
Frauen, aber meistens nicht so verheerend, sagt der Kabarettist. Auf
die Frage, was für ihn ein erfolgreiches Männerleben ausmache,
antwortet er: "Wenn wir es schaffen, so lange zu leben wie die
Frauen, und uns nicht vorher zu Tode rackern, um Frauen zu
beeindrucken, die behaupten, auf Leistung käme es nicht an."

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Originaltext: Gruner+Jahr, BRIGITTE
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