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Kölnische Rundschau: zur Islamkonferenz

Geschrieben am 26-06-2009

Köln (ots) - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble war gestern zum
Abschluss der Islam-Konferenz regelrecht entspannt. Als habe es ihn
selbst überrascht, dass es zumindest um die soziale Integration von
Muslimen in Deutschland viel besser bestellt ist, als es die
Schlagworte Islamismus, Fundamentalismus, Zwangsheirat, sogeannte
Ehrenmorde oder Rütli-Schule annehmen lassen. Festzuhalten bleibt: Es
ist gut, dass 45 Prozent der Muslime die deutsche Staatsbürgerschaft
besitzen - aber es sollten sich mehr darum bemühen. Es ist klasse,
dass mehr als die Hälfte in einem deutschen
(Sport-)Verein organisiert sind. Und es ist sensationell, dass 90
Prozent der muslimischen Mädchen an Klassenfahrten teilnehmen und
sogar 93 Prozent am Schwimmunterricht. Ganz schön normal, das Leben
als Muslim in Deutschland? Mag sein. Aber das Verdienst der von
Schäuble maßgeblich angestoßenen Islamkonferenz ist das vermutlich
nur zu allerletzt. So holperig der Anlauf zur Konferenz war, so
zerstritten die Verbände und so groß die Zahl jener Organisationen
sind, die aus gutem Grund besser nicht eingeladen wurden, so hat die
Konferenz vor allem eins gezeigt: Es sind die muslimischen
Verbände, die die Integration oftmals verkomplizieren - und
gelegentlich sogar gezielt torpedieren. Ein politischer Islam aber
darf in Deutschland keine Chance bekommen; sein Einfluss auf
das religiöse Leben der Muslime sollte deshalb nicht auch
noch gefördert werden, indem die Bundesregierung Dialog mit Verbänden
führt, die ihn anstreben. Also ist die neue Bundesregierung - wie
auch immer sie aussehen mag - aufgerufen, die Islamkonferenz in einem
erweiterten Kreis fortzuführen. Denn
die muslimische Gesellschaft in Deutschland ist facettenreicher als
die Funktionärsgarde an Schäubles Rundem Tisch. Von ihnen
repräsentiert fühlt sich die Mehrheit ohnehin nicht - und auch das
gehört zur Normalität, zur Integration von Muslimen in Deutschland.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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