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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema "SPD in der Krise":

Geschrieben am 25-06-2009

Bielefeld (ots) - Angela Merkel kann sich beruhigt auf ihren
Sommerurlaub freuen. Am 26. Juli geht es auf die Insel Ischia im Golf
von Neapel. Sie kann deshalb so entspannt sein, weil ihr politischer
Gegner sich in einem länger andauernden Sommerschlaf befindet.
Die SPD hat sich von der Pleite der Europawahl immer noch nicht
erholt. Herausforderer Frank-Walter Steinmeier ist nach wie vor
blass. Auch seine kämpferische Rede beim Parteitag vor zwei Wochen
hat die SPD nicht aus dem Tal der Tränen geführt. Im Gegenteil:
Steinmeier und seine SPD befinden sich weiter im Sturzflug. Der
Kanzlerkandidat der SPD ist derzeit kein Gegner für Angela Merkel.
Gleich welche Eigenschaft der beiden Politiker auf den Prüfstand
kommt: Merkel hat fast überall die Nase vorn. Ob in Fragen der
Wirtschaftskompetenz, Führungsstärke oder selbst beim Blick auf die
Kernkompetenzen in der Außenpolitik ist Außenminister Steinmeier
gegen die Regierungschefin chancenlos. Das belegt eine repräsentative
Umfrage. Selbst Eigenschaften wie Volksnähe, Ehrlichkeit und
Sympathie verbinden die Befragten stärker mit Merkel als mit
Steinmeier.
Die SPD befindet sich in einem Dilemma. In Steinmeier haben die
Sozialdemokraten nicht den Kämpfertypen, der - wie einst Gerhard
Schröder - Merkel attackiert und die Partei mitreißt. Und wenn
Steinmeier es könnte, würde er sich selbst ein blaues Auge holen.
Denn immerhin sitzt er mit der Kanzlerin in einem Regierungsboot. Die
Abteilung »Attacke« würde man Steinmeier auch deshalb übel nehmen,
weil es in Tagen wie diesen Wichtigeres zu tun gibt, als die
politische Keule zu schwingen.
Auch die sozialdemokratischen Themen fehlen und die Köpfe, die das
Ruder herumreißen könnten, ebenso. Scholz, Tiefensee, Gabriel und wie
sie alle heißen - bis auf Finanzminister Peer Steinbrück, der nur
noch Schuldenberge verwaltet, sieht ein angriffslustiges Team, das
Merkel & Co. die Stirn bietet, anders aus.
Der linke Flügel der SPD lauert schon und schwingt die Säbel. Hier
wird der Plan für den Fall des Scheiterns bei der Bundestagswahl
bereits geträumt. Und der könnte einen Linksruck vorsehen. An der
Spitze der neuen SPD würde Berlins Regierender Bürgermeister Klaus
Wowereit stehen, der in der Hauptstadt als amtsmüde gilt und
»linksaußen« geübt ist. Und damit der Richtungsstreit endgültig
vorbei ist, geht die neue SPD auf Schmusekurs mit der Linkspartei.
Rot-roten Bündnissen auf Landesebene hat Franz Müntefering ja bereits
seinen Segen gegeben.
Klaus Wowereit genießt und und hat Steinmeier just nach seiner
kämpferischen Rede beim Bundesparteitag demonstrativ den Rücken
gestärkt: »Der Außenminister hat eine hervorragende Arbeit gemacht.
Er ist wegen seiner Kompetenz und Ausstrahlung sehr beliebt bei der
Bevölkerung.« - Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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