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Waldschlößchenbrücke ist naturschutz- und verkehrspolitisch verheerend. Weiger: "Dresden ohne Welterbe Elbtal ist wie Dresdner Christstollen ohne Rosinen"

Geschrieben am 25-06-2009

Berlin/Dresden (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) bezeichnete die Streichung des Dresdener Elbtals
von der Welterbeliste als "schallende Ohrfeige für jene, die ohne
Rücksicht auf den Schutz von seltenen Naturrefugien, Landschaften und
Kulturdenkmälern inakzeptable Bauprojekte durchziehen" wollten. Der
bereits begonnene Bau der Waldschlößchenbrücke sei ein klarer Verstoß
gegen das UNESCO-Welterbe-Abkommen, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger. Da helfe es auch nichts, wenn sich die Sächsische
Landesregierung und die Bundesregierung hinter einem wie auch immer
gearteten "öffentlichen Interesse" versteckten. Mache das Beispiel
Dresden Schule, würden auch andere natur- und landschaftszerstörende
Projekte Auftrieb erhalten. Dies gelte für die Elbvertiefung im
Bereich des Welterbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich, am Rhein im Falle
der dort bei der Loreley geplanten Brücke, beim Ausbau der Havel nahe
des Weltkulturerbes Potsdamer Schlösserlandschaft sowie beim Schutz
des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer.

Der BUND und zwei weitere Naturschutzverbände hatten gegen die
Waldschlößchenbrücke geklagt, weil das Projekt gegen europäisches
Naturschutzrecht verstoße. Die Brücke und ihre Zufahrten gefährdeten
geschützte Tierarten und verringerten außerdem die Fläche geschützter
Auenwiesen an der Elbe. Neben der Zerstörung der einmaligen
Elblandschaft führe die Brücke auch zur Verlärmung des Tals und einer
Zunahme der Autoabgase. Die Waldschlößchenbrücke werde in den
Stadtteilen Johannstadt, Blasewitz, Striesen sowie im Preußischen
Viertel zusätzliche Verkehrsbelastungen verursachen.

Weiger: "Bei der Waldschlößchenbrücke ist der Naturschutz wieder
einmal unter die Räder eines falsch verstandenen Wirtschafts- und
Verkehrswachstums geraten. Die sächsische Landesregierung, die
Verkehrsplaner und der ADAC haben der Stadt einen Bärendienst
erwiesen. Für Städte wie Dresden ist die mit der deutschen Einheit
errungene hohe Qualität im Umwelt- und Naturschutz ist ein
herausragender Standortfaktor. Dies haben die politisch
Verantwortlichen und die beteiligten Unternehmen aufs Spiel gesetzt.
Dresden ohne Welterbe Elbtal ist wie Dresdner Christstollen ohne
Rosinen."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Heidrun Heidecke, BUND-Naturschutzexpertin, Tel. 030-27586-495 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel.030-27586-425/-489,
presse@bund.net, www.bund.net


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