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BA: Ausbildungspakt sichert Chancen - auch in der Wirtschaftskrise Paktpartner engagieren sich für Stabilität auf dem Ausbildungsmarkt

Geschrieben am 19-06-2009

Nürnberg (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie e.V., des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundesverbandes der
Freien Berufe, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der
Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit

Auch im Jahr 2009 gelten die Zusagen des Ausbildungspakts. Die
Paktpartner bekräftigen das Ziel, jedem ausbildungswilligen und
ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu machen.
Der Ausbildungspakt steht im Jahr 2009 vor zwei besonderen
Herausforderungen:Wirtschaftskrise und demografiebedingter Rückgang
bei den Bewerbern prägen die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt.
Die Paktpartner werden auch angesichts dieser schwierigen
Rahmenbedingungen alles dafür tun, Jugendlichen eine Perspektive für
eine Berufsausbildung zu geben, und die Betriebe bestärken, durch
Kontinuität in der Berufsausbildung den eigenen Fachkräftenachwuchs
dauerhaft zu sichern.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Die Auswirkungen von Wirtschaftskrise und Demografie auf den
Ausbildungsmarkt sind je nach Region und Branche unterschiedlich.
Insbesondere in den alten Ländern brechen vielen Betrieben die
Aufträge weg. In der Folge ist nicht auszuschließen, dass sie nicht
wieder auf dem Niveau der Vorjahre ausbilden. In den neuen Ländern
leiden Betriebe und Freiberufler dagegen stärker unter dem
demografiebedingten Bewerberrückgang (15,5 Prozent weniger
Schulabgänger 2009 als im Vorjahr) und haben zunehmend Probleme, ihre
angebotenen Ausbildungsplätze auch zu besetzen. Insgesamt zeigt sich,
dass viele Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter
engagiert an Ausbildung fest-halten.
Die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz sind aktuell
trotz Krise in der
Tendenz so gut wie in den vergangenen Jahren. Denn die Zahl der
Bewerber - und auch der "Altbewerber" - geht bislang stärker zurück
als die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze.
Dies zeigen die bis jetzt vorliegenden Zahlen der Bundesagentur für
Arbeit (BA): Die Zahl der Bewerber um Ausbildungsstellen ist im Mai
2009 gegenüber dem Vorjahr um 14,2 Prozent, die der angebotenen
betrieblichen Ausbildungsstellen um 5,4 Prozent zurückgegangen. Damit
ist die Bewerber-Stellen-Relation derzeit sogar besser als in den
Jahren zuvor. Im Mai 2009 lag die Zahl der bis dahin neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei Industrie, Dienstleistungen
und Handel um 5,7 Prozent und im Handwerk um 9,8 Pro-zent unter dem
Vorjahresergebnis.In den nächsten Monaten intensivieren die
Paktpartner ihre gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung ihrer Ziele.
Die Integration der Jugendlichen in betriebliche Berufsausbil-dung
hat dabei Vorrang. Zudem gibt es noch ein Potenzial an 40.000 von der
Wirtschaft zugesagten Plätzen für betriebliche
Einstiegsqualifizierungen (EQ), die sich in den letzten Jahren als
erfolgreiche Brücke in Ausbildung erwiesen haben. Die BA kann bis zu
45.000 benachteiligte Jugendliche durch eine außerbetriebliche
Berufsausbildung unterstützen. Auch Bundesregierung und Länder setzen
ihre entsprechenden Förderprogramme zur außerbetrieblichen
Berufsausbildung fort.

Mehr Transparenz über unbesetzte Ausbildungsstellen
Die Paktpartner ermutigen die Jugendlichen, sich intensiv um
betriebliche Ausbildungsplätze zu bewerben. Es gibt aktuell noch
viele unbesetzte Lehrstellen, gerade in den neuen Bundesländern, auf
die Kammern, Verbände und Agenturen für Arbeit verstärkt hinweisen.
Die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern werden in
sogenannten Wochen der Ausbildungschance offene Ausbildungsplätze
intensiv bewerben und dadurch die Transparenz über unbesetzte
Lehrstellen verbessern.

Kurzarbeit und Ausbildung
Auch Ausbildungsbetriebe sind von Kurzarbeit betroffen. Seitens
kurzarbeitender Betriebe muss alles getan werden, um die
Berufsausbildung ohne Qualitäts- und Zeitverlust fortzusetzen.
Kammern und Agenturen für Arbeit sowie Verbände beraten und
unterstützen die Unternehmen dabei. Viele Betriebe gehen mit gutem
Beispiel voran und halten die Ausbildung aufrecht, indem sie
beispielsweise Auszubildende in nicht betroffene Abteilungen
umsetzen, den Betrieb der Lehrwerkstätten fortführen, die Reihenfolge
der Ausbildungsabschnitte anpassen oder theoretische Schulungen
vorziehen. Auch eine Fortführung als Verbundausbildung oder die
Nutzung überbetrieblicher Ausbildungskapazitäten sowie die
gegenseitige Unterstützung betroffener Betriebe können eine Lösung
darstellen.

Unterstützung von Auszubildenden aus insolventen Betrieben
Die Paktpartner setzen sich verstärkt dafür ein, dass Auszubildende
aus insolventen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können. Erste
Ansprechpartner für die Jugendlichen sind die Kammern und die
Agenturen für Arbeit. Unterstützend greifen hierbei Länderprogramme
und das Arbeitsförderungsrecht, insbesondere der Ausbildungsbonus für
Auszu-bildende aus Insolvenzbetrieben.
Anmerkung: Die Partner des Nationalen Ausbildungspakts haben heute
bei ihrer Sitzung auch mit dem KMK-Präsidenten und drei weiteren
Kultusministern die Themen "Ausbildungsreife/ Berufsorientierung" und
"Doppelte Abiturjahrgänge" beraten. Auf diese Beratungen beziehen
sich die beiden folgenden Abschnitte dieser Presseinformation.

Verbesserung der Ausbildungsreife und der Berufsorientierung
Zu viele Jugendliche sind nach Abschluss der allgemein bildenden
Schule nicht in der Lage, eine Berufsausbildung zu beginnen und
abzuschließen. Diese Aufgabe können die Paktpartner nicht alleine
lösen. Daher haben sich die Paktpartner, die Bundesagentur für Arbeit
und die Integrationsbeauftragte mit der Kultusministerkonferenz in
einer gemeinsamen Erklärung zur Ausbildungsreife und
Berufsorientierung darauf verständigt, ver-stärkt gemeinsam zu
handeln und im Ausbildungspakt regelmäßig über Fortschritte zu
berichten.

Doppelte Abiturjahrgänge
In den kommenden Jahren werden aufgrund der Verkürzung der Schulzeit
an Gymnasien von 9 auf 8 Jahre doppelte Abiturjahrgänge die Schule
verlassen. Dies wird in den einzel-nen Ländern versetzt geschehen,
bundesweit werden die höchsten Absolventenzahlen bei diesem
Schulabschluss in den Jahren 2011 bis 2013 zu erwarten sein. Mit
Blick auf den demografischen Wandel liegt in den doppelten
Abiturjahrgängen die Chance, mehr junge Menschen auszubilden sowie
auch für ein Hochschulstudium zu gewinnen und damit insgesamt den
Fachkräfte- und akademischen Nachwuchs zu verstärken.
Die Paktpartner und die Länder werden alles dafür tun, dass diese
Chancen genutzt werden und die Aussichten der Jugendlichen, die in
diesen Jahren die Schule verlassen oder bereits länger einen
Ausbildungsplatz suchen, so gut wie in den vorangegangenen Jahren
sind. Dies gilt auch für Schülerinnen und Schüler mit einem
Hauptschulabschluss, benachteiligte Jugendliche und "Altbewerber".

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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