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Eigenverantwortung stärken / Nüssel: Volatilität der Milchpreise ist die logische Folge von politischen Entscheidungen

Geschrieben am 18-06-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die Pressemitteilung und ausführliche Informationen
liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist
unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Obwohl in Deutschland und in der Europäischen Union der Anstieg
der Liefermengen hinter den politisch beschlossenen
Quotenaufstockungen zurück blieb, "haben wir im Augenblick zuviel
Milch am Markt, die momentan nicht zu einem für eine nachhaltige
Produktion erforderlichen Auszahlungspreis vermarktet werden kann",
erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes
bei der DRV-Mitgliederversammlung in Berlin.

Die Volatilität der Milchpreise ist die logische Folge der
getroffenen politischen Weichenstellung, sich aus der
Marktverantwortung zurückzuziehen und das Auslaufen der
Quotenregelung im Jahr 2015 durch Übergangs- und Begleitmaßnahmen
vorzubereiten.

Die neuen Realitäten sind von allen Beteiligten, auch von der
nationalen Politik, anzuerkennen und vor allem müssen sie klarer
kommuniziert werden. Als Konsequenz aus den politischen
Weichenstellungen muss das Bewusstsein wachsen, dass sich die
Milchproduktion künftig stärker am Markt und nicht an den Milchquoten
orientieren muss. Allen Beteiligten muss klar sein, dass
Lösungsansätze nicht mehr greifen, wenn sie gegen die Regeln des
Marktes verstoßen oder gar nationale Alleingänge in einem offenen
europäischen Binnenmarkt anstreben. "Wir alle stehen in der
Verantwortung. Erzeuger, Molkereien und die Handelspartner unserer
Unternehmen können sich nicht den Marktkräften entziehen", so Nüssel.

Angesichts der aktuell schwierigen Marktlage, die durch die
Finanz- und Wirtschaftskrise verschärft wird, forderte er die Politik
auf, kurzfristig Liquiditätshilfen und Kostenentlastungen für die
Landwirte zu ergreifen. "Ich begrüße ausdrücklich, dass die
Forderungen nach vorzeitiger Auszahlung die EU-Betriebsprämien,
Bereitstellung zinsgünstiger Überbrückungskredite und Beseitigung der
Nachteile aus der nationalen Besteuerung des Agrardiesels umgesetzt
werden. Zur Unterstützung der Absatzanstrengungen der
Molkereigenossenschaften brauchen wir zudem eine rasche Lösung für
die wachsenden Schwierigkeiten bei der Risikoabsicherung von
Warenkrediten. Während der französische Staat den dortigen
Kreditversicherern als Risikoträger zur Seite getreten ist, fehlt in
Deutschland eine solche Unterstützung, woraus Wettbewerbsverzerrungen
resultieren", so Nüssel.

Genossenschaften haben Hausaufgaben gemacht

Die genossenschaftlichen Molkereien haben in den letzten Jahren
ihre unternehmerischen Hausaufgaben erfolgreich absolviert. In den
vergangenen zehn Jahren hat sich ihre Zahl von 115 auf 62 fast
halbiert. Die fünf größten Unternehmen repräsentieren gut zwei
Drittel der Gesamtumsätze der genossenschaftlichen Milchwirtschaft
von knapp 11 Mrd. Euro. Darüber hinaus praktizieren die Unternehmen
vielfältige und erfolgreiche Formen der Zusammenarbeit und
Kooperation bei Beschaffung, Verarbeitung und Vermarktung.

Der eingeschlagene Weg muss konsequent fortgesetzt werden. Künftig
ist mehr Eigenverantwortung der Unternehmen bei der
Marktstabilisierung gefragt. Wichtige Ansatzpunkte sind die
Verbreiterung der Sortimente, die Erhöhung der Wertschöpfung und der
Ausbau des Exports. "Neben anderen vergleichbaren Entwicklungen in
Süddeutschland ist die im Norden anstehende Gründung des
Gemeinschaftsunternehmens zur Bündelung des Vertriebs durch die
Humana Milchindustrie GmbH und die Nordmilch AG ein aktuelles
Beispiel dafür, dass sich die genossenschaftliche Milchwirtschaft
ihrer Zukunftsaufgaben bewusst ist", erklärte Nüssel.

Diese strukturellen Anpassungen sind aber nicht zum Nulltarif zu
haben. Im Gegenteil: sie sind mit einem erheblichen finanziellen
Aufwand verbunden. Außerdem werden die Kosteneffekte und damit höhere
Auszahlungspreise erst mit Zeitverzug wirksam. "Gerade diese Tatsache
setzt die Bereitschaft aller Genossenschaftsmitglieder voraus,
notwendige Anpassungsschritte mit zu tragen", betonte der Präsident
bei der DRV-Mitgliederversammlung in Berlin.

Originaltext: Deutscher Raiffeisenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6949
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6949.rss2

Pressekontakt:
DRV-Pressestelle
Monika Windbergs
presse@drv.raiffeisen.de
Tel.: 030 856214-43


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