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Westdeutsche Zeitung: Wenn Pandemie und Weltwirtschaftskrise zusammentreffen - Relativ milder Krankheitsverlauf = Von Christoph Lumme

Geschrieben am 12-06-2009

Düsseldorf (ots) - Es ist ein unheimlicher Zusammenprall zweier
Ereignisse. Ausgerechnet jetzt, da sich die globale Wirtschaft in der
tiefsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg befindet, droht eine
Pandemie das öffentliche Leben weltweit zu beeinträchtigen.

Es mag zynisch klingen, angesichts einer im schlimmsten Fall
lebensbedrohlichen Infektionskrankheit über deren Auswirkungen auf
die globale Ökonomie zu spekulieren. Doch wir kommen an der Frage
nicht vorbei, ob die Schweinegrippe alle Hoffnungen auf eine Erholung
der Weltwirtschaft zunichte machen könnte.

Unbestritten ist: Wenn der Krankenstand in den Belegschaften
steigt, belastet das die Bilanzen der Unternehmen. Zugleich tritt ein
Dominoeffekt ein. Denn wenn gesunde Menschen aus Angst vor Ansteckung
zuhause bleiben, bricht der Umsatz im Einzelhandel, Tourismus und
Flugverkehr ein. Genau dies geschah nach dem Ausbruch der Seuche Sars
2003 in Südostasien. Zwar entstand durch die Lungenkrankheit damals
zunächst ein Schaden von 18 Milliarden Dollar in den betroffenen
Regionen, doch, und das ist beruhigend: Bereits nach einem Jahr
hatten sich die Volkswirtschaften davon erholt.

Damals wie heute gilt, dass eine Epidemie nicht gleich die
Ökonomie in den Abgrund reißt. Erstens schränken Menschen ihren
Konsum wegen eines Infektionsrisikos nur kurzfristig ein, um ihn dann
nachzuholen, wenn die Gefahr vorbei ist. Und zweitens bleiben
Fabriken, Maschinen und Infrastruktur anders als bei
Naturkatastrophen erhalten. Nach dem Abebben der Krankheitswelle kann
die Produktion umgehend wieder anlaufen.

Auch das zeigen Erfahrungen aus der Vergangenheit: Politik und
Bürger selbst können dazu betragen, dass die Pandemie für die
Weltwirtschaft nicht zum Desaster wird. Die Politik muss vor allem
Tierseuchen bekämpfen, damit das Virus nicht mutiert. Zugleich muss
die Entwicklung von Impfstoffen mit voller Energie vorangetrieben
werden.

Schließlich sollte sich jeder darüber klar sein: Die größte Gefahr
ist nicht das Virus selbst, sondern die hysterische Angst der Massen
vor Ansteckung. Für den menschlichen wie für den ökonomischen
Organismus gilt: Bisher deutet alles auf einen relativ milden
Krankheitsverlauf hin.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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