(Registrieren)

Nach Europa-Wahl: SPD stürzt ab / Große Mehrheit gegen Staatshilfe für Arcandor

Geschrieben am 12-06-2009

Mainz (ots) - Nach dem Debakel der SPD bei der Europa-Wahl am
vergangenen Sonntag stürzt die SPD in der aktuellen politischen
Stimmung ab. Im Vergleich zu Ende Mai gewinnt die CDU/CSU etwas hinzu
und kommt auf 40 Prozent (plus 2). Die SPD hingegen verliert stark
und erreicht nur noch 22 Prozent (minus 8). Die FDP kann deutlich
zulegen und kommt auf 14 Prozent (plus 5). Abermals leichte Verluste
für die Linke mit jetzt 6 Prozent (minus 1) und ein leichtes Plus auf
12 Prozent für die Grünen (plus 1).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen, der
unmittelbare Einfluss der Europa-Wahl wäre weniger stark. Dies alles
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach
auf 37 Prozent (plus 1), die SPD nur noch auf 25 Prozent (minus 3),
die FDP erhielte 13 Prozent (plus 1), die Linke 8 Prozent (minus 1),
die Grünen jetzt 11 Prozent (plus 1) und die sonstigen Parteien
zusammen 6 Prozent (plus 1).

Heftig umstritten waren in letzter Zeit finanzielle Hilfen des
Staates für den Arcandor-Konzern, zu dem auch Karstadt und Quelle
gehören. Die Bevölkerung ist sich in dieser Frage jedoch weitgehend
einig: Eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent spricht sich gegen
finanzielle Hilfen des Staates für Arcandor aus, lediglich 18 Prozent
sind dafür (weiß nicht: 5 Prozent). Mehrheitlich wird das in allen
Parteianhänger-Gruppen so gesehen: Mit 74 Prozent lehnt auch eine
klare Mehrheit der SPD-Anhänger Staatshilfen ab (dafür: 22 Prozent;
weiß nicht: 4 Prozent).

In der Frage staatlicher Hilfen haben verschiedene SPD-Politiker
Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg heftig kritisiert. Das hat
ihm in der Beurteilung seiner Person nicht geschadet: Auf der Liste,
die das Ansehen der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker wiedergibt, liegt Bundeskanzlerin Angela
Merkel weiterhin auf Platz eins. Sie kommt auf der Skala von +5 bis
-5 auf einen Durchschnittswert von 2,0 (Mai II: 1,9). Nur wenige
Hundertstel schlechter, aber ebenfalls 2,0 und damit deutlich
verbessert, Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Mai II:
1,5). Mit deutlichem Abstand danach Außenminister Frank-Walter
Steinmeier, der nur noch auf 1,1 kommt (Mai II: 1,4). Ebenfalls 1,1
für Peer Steinbrück (Mai II: 1,4). Danach folgen Ursula von der Leyen
mit 1,0 (Mai II: 1,2), Guido Westerwelle mit 0,7 (Mai II: 0,5),
Wolfgang Schäuble mit 0,7 (Mai II: 0,7) und Horst Seehofer mit 0,6
(Mai II: 0,6). Deutlich schlechter Franz Müntefering mit nur noch 0,5
(Mai II: 0,9). Und als einziger im Negativbereich Oskar Lafontaine
mit minus 1,4 (Mai II: minus 1,3).

Weiterhin liegt Angela Merkel bei der K-Frage deutlich vor ihrem
Herausforderer Frank-Walter Steinmeier: Jetzt wünschen sich 58
Prozent (Mai II: 58 Prozent) Merkel als Kanzlerin und 29 Prozent (Mai
II: 30 Prozent) sprechen sich für Steinmeier aus. Weiterhin stehen
die SPD-Anhänger nicht so eindeutig (59 Prozent) hinter Steinmeier
wie die Unions-Anhänger hinter Merkel (87 Prozent).

Bei einem direkten Vergleich zwischen Angela Merkel und
Frank-Walter Steinmeier führt Merkel bei allen ausgewählten
Eigenschaften. Allerdings werden von vielen Befragten keine großen
Unterschiede zwischen den beiden gesehen: Am deutlichsten fällt der
Vorsprung von Angela Merkel bei der Eigenschaft "durchsetzungsfähig"
aus (45 Prozent: 13 Prozent, kein Unterschied: 27 Prozent). Deutlich
häufiger wird sie auch als "glaubwürdiger" bewertet (31 Prozent: 6
Prozent). Hier sehen allerdings 52 Prozent keine großen Unterschiede.
Etwas mehr halten sie für "sympathischer" (37 Prozent: 17 Prozent)
bzw. bescheinigen ihr "mehr Sachverstand" (30 Prozent: 10 Prozent).
Auch hierbei sind viele Befragte jeweils der Meinung, dass es keine
großen Unterschiede gibt (36 Prozent bzw. 39 Prozent). Das gilt auch,
wenn es darum geht, wem man eher die Lösung der wirtschaftlichen
Probleme zutraut (kein Unterschied: 46 Prozent; Merkel: 25 Prozent,
Steinmeier: 10 Prozent). Selbst bei der Frage, wem man eher zutraut,
für "soziale Gerechtigkeit zu sorgen", liegt Merkel mit 26 Prozent
vor Steinmeier mit 20 Prozent (kein Unterschied: 40 Prozent; Rest auf
100 Prozent jeweils "weiß nicht").

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 8. bis 10. Juni 2009 bei 1343 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 3. Juli 2009.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon
06131-706100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

208404

weitere Artikel:
  • NABU: Solides Weltklimaabkommen nicht in Sicht Bonn (ots) - Anlässlich der am heutigen Freitag zu Ende gegangenen Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn hat der NABU die anhaltende Weigerung der Industrieländer kritisiert, sich ihren internationalen Klimaschutzverpflichtungen zu stellen. So hatte Japan angekündigt, seinen Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um acht Prozent gegenüber 1990 zu senken. Das sind nur zwei Prozent mehr als bisher im Kyoto-Protokoll für 2012 festgeschrieben wurde. "Eine solche Klimapolitik ist unglaubwürdig und inakzeptabel. Sie torpediert die Bemühungen mehr...

  • ZDF-Politbarometer Juni 2009 / Nach Europa-Wahl: SPD stürzt ab / Große Mehrheit gegen Staatshilfe für Arcandor Mainz (ots) - ZDF-Politbarometer Juni 2009 Nach Europa-Wahl: SPD stürzt ab Große Mehrheit gegen Staatshilfe für Arcandor Nach dem Debakel der SPD bei der Europa-Wahl am vergangenen Sonntag stürzt die SPD in der aktuellen politischen Stimmung ab. Im Vergleich zu Ende Mai gewinnt die CDU/CSU etwas hinzu und kommt auf 40 Prozent (plus 2). Die SPD hingegen verliert stark und erreicht nur noch 22 Prozent (minus 8). Die FDP kann deutlich zulegen und kommt auf 14 Prozent (plus 5). Abermals leichte Verluste für die Linke mit jetzt 6 Prozent mehr...

  • Internetwirtschaft lehnt Gesetzentwurf zur Einführung einer Sperrinfrastruktur ab / Verband der deutschen Internetwirtschaft zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet Köln / Berlin (ots) - Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco e.V. warnt davor, den Entwurf für ein "Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen" in der nächsten Woche durch den Bundestag zu peitschen. Die Vorlage sei mit derart vielen gravierenden Mängeln versehen, das eine Verabschiedung in dieser Form mehr schaden als nutzen würde. Dazu der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von eco, Oliver Süme: "Der Entwurf bringt in seiner jetzigen Form für niemanden einen Fortschritt: Sowohl der ursprüngliche mehr...

  • LVZ: Trittin ist nicht überrascht von Grünen-Wahlerfolgen ohne Joschka Fischer / Klare Absage an Mehrwertsteuer-Pläne Leipzig (ots) - Jürgen Trittin, Grünen-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, ist nicht überrascht von den Wahlerfolgen seiner Partei ohne die Mithilfe des einstigen Spitzenmannes Joschka Fischer. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) wies er zugleich sämtliche Überlegungen zurück, nach der Wahl durch eine neuerliche Mehrwertsteuer-Erhöhung die Staatsfinanzen sanieren zu wollen. Zum einstigen Grünen-Frontmann Fischer meinte Trittin in dem Interview und vor dem Hintergrund des Grünen-Wahlerfolgs bei den mehr...

  • Müller/Kretschmer: Verlosung von Plätzen an Gymnasien stellt Leistungsprinzip auf den Kopf Berlin (ots) - Zur Einigung von SPD und Linken, 30 Prozent der Plätze an Gymnasien künftig zu verlosen, erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Müller MdB, und der Obmann der Fraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Michael Kretschmer MdB: Die Verlosung von Plätzen an Gymnasien ist ein verheerendes Signal an die junge Generation. Es zählen nicht mehr Leistung, ein besserer Notendurchschnitt und die Einschätzung erfahrener Pädagogen, sondern das mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht