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Neue Studie: Klimawandel hat nachweisbare Auswirkungen auf Migration 200 Millionen Menschen könnten bis zum Jahr 2050 vor dem Klimawandel auf der Flucht sein

Geschrieben am 10-06-2009

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 10.06.2009 10:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Wenn jetzt keine konsequenten Maßnahmen zum Stopp der globalen
Erwärmung ergriffen werden, so könnten die Auswirkungen auf Migration
und Vertreibung alle negativen Erwartungen übertreffen. Der
Klimawandel trägt bereits jetzt zu Vertreibung und Abwanderung bei.
Alle Schätzungen gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren
Millionen Menschen auf der Flucht sein werden. Die Konsequenzen für
die menschliche Sicherheit könnten verheerend sein. Dies sind die
Hauptaussagen einer aktuellen Studie, die heute in Bonn im Rahmen der
Klimaverhandlungen vorgestellt wurde. Die Studie "Obdach gesucht.
Auswirkungen des Klimawandels auf Migration und Vertreibung" wurde
von CARE International, dem Institut für Umwelt und menschliche
Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) und dem
International Earth Science Information Network (CIESIN) der Columbia
Universität verfasst.

Die genaue Zahl der Menschen, die auf der Flucht sein werden, ist
ungewiss. Die Internationale Organisation für Migration (IOM)
schätzt, dass es bis zum Jahr 2050 etwa 200 Millionen Vertriebene
aufgrund des Klimawandels geben wird. "Der Klimawandel hat heutzutage
einen immer größeren Einfluss auf die Entscheidung der Menschen, ihre
Heimat zu verlassen", sagt Charles Ehrhart, Klimakoordinator von CARE
und einer der Autoren der Studie. "Die möglichen Auswirkungen eines
steigenden Meeresspiegels sind alarmierend. Im dicht besiedelten
Flussgebiet des Mekongs in Vietnam würde ein Anstieg von zwei Metern
die Häuser von 14,2 Millionen Menschen und die Hälfte des Ackerlandes
überschwemmen", so Ehrhart.

"Die meisten Menschen werden innerhalb des eigenen Landes Obdach
suchen, während ein Teil in andere Länder ziehen wird", ergänzt Dr.
Wolfgang Jamann, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg.
Jamann weiter: "So manche Vertreibung aus der Heimat könnte durch
Anpassungsmaßnahmen verhindert werden." Doch Entwicklungsländern
fehle es oft an Geld, um die Menschen bei der Anpassung an neue
klimatische Bedingungen zu unterstützen. "Wir brauchen neue
Denkanstöße und praktische Ideen, um die Gefahren zu verringern, die
Klima-Migration auf menschliche Sicherheit und Gesundheit auslöst",
sagt auch Dr. Koko Warner vom Institut für Umwelt und menschliche
Sicherheit an der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) und
Hauptautorin der Studie.

Die Studie präsentiert neue empirische Daten, die im Rahmen einer
erstmaligen, weltweiten Untersuchung ermittelt wurden. Dazu bieten
die Autoren Politikempfehlungen und eine Analyse sowohl der Gefahr
als auch der möglichen Lösungswege. Neue Landkarten zeigen die
Bedeutung des Klimawandels und die Verteilung der Bevölkerung in
bestimmten Regionen. "Wir müssen erkennen, dass Migration eine
zwingende Reaktion auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels
ist", sagt Dr. Warner. "Die politischen Entscheidungen, die wir heute
treffen, bestimmen, ob Migration in Zukunft nur eine von mehreren
möglichen Anpassungsmaßnahmen sein wird. Oder ob sie der tragische
Beweis unseres kollektiven Scheiterns sein wird, weil wir nicht
rechtzeitig bessere Alternativen geboten haben", so Warner.

Die Studie "Obdach gesucht. Auswirkungen des Klimawandels auf
Migration und Vertreibung" wurde verfasst von CARE International, dem
Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der
Vereinten Nationen (UNU-EHS) und dem International Earth Science
Information Network (CIESIN) der Columbia Universität. Finanziell
wurde sie von dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen
(UNHCR) und der Weltbank unterstützt.

ACHTUNG REDAKTIONEN
Die Karten stehen kostenfrei zum Abdruck zur Verfügung. Unter
folgendem Link können Sie diese, sowie die Studie auch,
herunterladen:

http://www.care.de/exklusiv-pr.html
Username: presse
Password: care#4pm

Charles Ehrhart (englischsprachig) und Dr. Wolfgang Jamann
(deutsch) stehen für Interviews zur Verfügung.

Originaltext: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6745
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sandra Bulling
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 126 27 123
E-Mail: bulling@care.de


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