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Niki Lauda fordert von Managern Fehlersuche bei sich selbst

Geschrieben am 10-06-2009

Hamburg (ots) - Der Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda, 60,
kritisierte in der ZEIT, wie Banker und Manager mit der
Wirtschaftskrise umgehen. Es ärgere ihn gar nicht so sehr, dass es zu
der Krise gekommen sei: "Mich ärgert viel mehr, dass ich fast
nirgends die richtige Fehleranalyse sehe. Überall werden die Fehler
gesucht, nur nicht bei sich selbst. Wo sind die Banker, wo sind die
Manager, die bis ins Tiefste danach forschen, was sie falsch gemacht
haben? Die allermeisten Leute stoppen spätestens auf halbem Wege."

Lauda weiter: "Eines gilt im Sport ebenso wie im Wirtschaftsleben:
Wer eine Niederlage einstecken musste, sollte konsequent die Gründe
analysieren und diese immer zuerst bei sich selber suchen. Ich halte
nichts davon, wenn Manager bei der Ursachenforschung gerne auf die
Weltwirtschaftskrise oder den hohen Ölpreis verweisen. Übrigens, all
dies kann ich Ihnen hier erzählen, nicht weil ich so gescheit bin,
sondern weil mir das alles passiert ist, weil ich es selber so
gemacht habe."

Lauda erinnerte an ein Schlüsselerlebnis aus seiner
Rennfahrerzeit. Damals habe er das entscheidende Rennen verloren.
James Hunt wurde Weltmeister. "Der Grund war einfach: Ich hatte
Angst, einfach Angst. Ich sagte es dem zuständigen Ferrari-Mann, und
der meinte sofort, kein Problem, wir behaupten, es war ein
Motorschaden". Lauda weiß noch, wie erleichtert er gewesen sei, als
der Ferrari-Ingenieur das vorschlug. "Aber dann stand ich draußen,
und die Reporter kamen. Und plötzlich wusste ich, ich muss erklären,
wie es wirklich war. Wenn ich mit dem Lügen anfange, bin ich
irgendwann erledigt."

Originaltext: DIE ZEIT
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