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Heidelberger Druckmaschinen AG: Heidelberg Geschäftsjahr 2008/2009: Finanzmarktkrise trifft Gesamtwirtschaft und Branche

Geschrieben am 09-06-2009

Heidelberg (ots) - Heidelberg Geschäftsjahr 2008/2009:
Finanzmarktkrise
trifft Gesamtwirtschaft und Branche

- Umsatz sinkt um 18 Prozent auf 2,999 Mrd. EUR
- Keine Dividendenzahlung geplant
- Positive Effekte durch Maßnahmenpakete zur Kostensenkung
- Grundsätzliche Kreditzusagen sichern Finanzierung
- Ausblick 2009/10: kurzfristige Erholung nicht in Sicht
- Umsatz- und Ergebnisrückgang im 1. Quartal 2009/10 erwartet

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat aufgrund der
weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der hohen
Auftragseinbrüche im Maschinenbausektor im Geschäftsjahr 2008/09
einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang verzeichnet.

"Das Geschäftsjahr 2008/09 war eines der schwierigsten in der
Geschichte von Heidelberg. Der positive Jahresauftakt mit der
Leitmesse drupa 2008 wurde in den folgenden Monaten durch die globale
Rezession und den weltweiten Nachfrageeinbruch belastet. Trotzdem ist
es uns gelungen, mit unseren frühzeitig eingeleiteten
Maßnahmenpaketen die Auswirkungen der Krise zu mildern und mit zum
Teil auch schmerzhaften Einschnitten die Basis für die Zukunft zu
legen", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des
Unternehmens.

Die globale Wirtschaftskrise hat sich nach dem ersten Quartal voll
im Auftragseingang 2008/09 niedergeschlagen: Im Jahresvergleich
liegt dieser mit 2,906 Mrd. Euro rund 20 Prozent unter dem
Vorjahreswert (3,649 Mrd. Euro). Vor allem im zweiten Halbjahr hatte
die Nachfrage aufgrund der sich verschärfenden konjunkturellen Lage
und der restriktiven Kreditvergabe an Druckereien deutlich
nachgelassen. Das gilt weltweit für alle Märkte, in denen Heidelberg
aktiv ist.

Der Umsatz von Heidelberg sank im Geschäftsjahr 2008/09
dementsprechend um 18 Prozent auf 2,999 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,670
Mrd. Euro). Das operative Ergebnis auf EBIT-Basis sank, bereinigt um
Restrukturierungskosten, auf minus 49 Mio. Euro. Inklusive der
Restrukturierungskosten ergibt sich ein EBIT von minus 228 Mio. Euro
(Vorjahr 268 Mio. Euro). Der Refinanzierungsbedarf von Heidelberg ist
im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich gestiegen, was maßgeblich zu
der Verschlechterung des Finanzergebnisses auf minus 119 Mio. Euro
(Vorjahr: minus 69 Mio. Euro) geführt hat. Der Jahresfehlbetrag lag
bei minus 249 Mio. Euro und damit deutlich unter dem Jahresüberschuss
des Vorjahres von 142 Mio. Euro.

Der Free Cashflow der Heidelberg Gruppe lag im Gesamtjahr bei
minus 201 Mio. Euro (Vorjahr: 215 Mio. Euro). Vor allem im ersten
Halbjahr war ein hoher Mittelabfluss zu verzeichnen. Aufgrund der
eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung wurde im zweiten Halbjahr
allerdings wieder ein Mittelzufluss generiert.

Geschäftsergebnisse in den Sparten Press, Postpress und Financial
Services
In der Sparte Press (Offsetdruck) sank der Umsatz im vergangenen
Geschäftsjahr um rund 18 Prozent auf 2,621 Mrd. Euro. Der
Auftragseingang verzeichnete im Berichtszeitraum mit 2,546 Mrd. Euro
ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das betriebliche
Ergebnis belief sich 2008/2009 inklusive Sondereinflüssen auf minus
193 Mio. Euro (Vorjahr: 239 Mio. Euro). In der Sparte Postpress
(Weiterverarbeitung) verringerte sich der Umsatz im Berichtszeitraum
um rund 17 Prozent auf 353 Mio. Euro. Der Auftragseingang gab um rund
20 Prozent auf 335 Mio. Euro nach. Das betriebliche Ergebnis in
dieser Sparte belief sich im Berichtszeitraum inklusive
Sondereinflüssen auf minus 51 Mio. Euro (Vorjahr: minus 7 Mio. Euro).
In der Sparte Financial Services sank der Umsatz um rund 17 Prozent
auf 25 Mio. Euro. Das betriebliche Ergebnis belief sich 2008/2009
inklusive Sondereinflüssen auf 16 Mio. Euro (Vorjahr: 36 Mio. Euro).

Keine Dividendenzahlung geplant
Angesicht des starken Umsatz- und Ergebnisrückganges im
Berichtszeitraum werden Aufsichtsrat und Vorstand der
Hauptversammlung vorschlagen, auf die Ausschüttung einer Dividende
für das Geschäftsjahr 2008/2009 zu verzichten.

Positive Effekte durch Maßnahmenpakete zur Kostensenkung
Als Reaktion auf die weltweite Wirtschaftskrise hat Heidelberg im
Sommer vergangenen Jahres ein erstes Maßnahmenpaket zur Kostensenkung
beschlossen. Mit der Ausweitung dieser Maßnahmen im vierten Quartal
des vergangenen Geschäftsjahres strebt das Unternehmen bis zum
Geschäftsjahr 2010/11 jährliche Einsparungen von rund 400 Mio. Euro
an. Dies beinhaltet auch eine Reduzierung der Personalkapazitäten um
bis zu 5.000 Stellen. Die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern und
der Gewerkschaft über die notwendigen Senkungen der Personalkosten
wurden im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres aufgenommen.

Die Umsetzung des Maßnahmenpakets insgesamt verläuft planmäßig.
Einsparungen in Höhe von rund 84 Mio. Euro wurden bereits im
Geschäftsjahr 2008/09 realisiert. Die Kosten für das Gesamtprogramm
wurden mit der Buchung von 179 Mio. Euro bereits fast vollständig im
abgelaufenen Geschäftsjahr erfasst. Seit Anfang des Geschäftsjahres
2008/2009 haben inklusive der Leiharbeitnehmer bereits rund 1.700
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Zum 31.
März 2009 betrug die Mitarbeiterzahl der Heidelberg Gruppe inklusive
Neukonsolidierungen 18.926 Personen.

"Wir haben uns frühzeitig mit verschärften Kostensenkungsmaßnahmen
auf die schwierige Lage der Weltwirtschaft eingestellt und arbeiten
mit Hochdruck daran, die Konjunkturabhängigkeit von Heidelberg weiter
zu verringern. Heidelberg ist damit optimal aufgestellt, um bei einem
Anziehen der Konjunktur wieder profitabel zu wachsen und weitere
Marktanteile zu gewinnen", so Bernhard Schreier.

Grundsätzliche Kreditzusagen sichern Finanzierung
Auf der Grundlage eines detaillierten Finanzierungskonzeptes, das in
Art, Umfang und Fristigkeit mit der bisherigen Finanzierungsstruktur
im Wesentlichen übereinstimmt, hatte Heidelberg mit den
finanzierenden Banken intensive Gespräche geführt. "Trotz der
schwierigen Rahmenbedingungen ist es Heidelberg gelungen, die
bestehende Finanzierungsstruktur neu zu verhandeln und durch die
grundsätzlichen Zusagen der Banken die Liquidität des Konzerns auch
weiterhin zu sichern", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des
Unternehmens. Eine Voraussetzung für die Umsetzung des
Finanzierungskonzeptes ist die Gewährung von Sicherheiten gemäß dem
zweiten Maßnahmenpaket "Pakt für Beschäftigung und Stabilität in
Deutschland" (so genanntes Konjunkturpaket II) wie auch für den
Kredit der KfW, deren abschließende Zusage noch aussteht. Die
entsprechenden Gremien des Bundes haben hierzu bereits ihre
grundsätzliche Zustimmung erteilt. Auch vom Wirtschaftsausschuss des
Landes Baden-Württemberg erwartet das Unternehmen die Entscheidung
binnen Kürze. "Mit dieser Unterstützung können wir den Zeitraum der
Finanzmarktkrise überbrücken. Mit der erwarteten Kreditzusage unserer
Banken verfügen wir jetzt auch weiterhin über einen soliden
Finanzierungsrahmen", sagte Bernhard Schreier und fügte hinzu:
"Dadurch werden Zukunft, Innovationskraft und Technologieführerschaft
des Standortes Deutschland in der Druckmaschinenbranche gesichert."

Ausblick: Geschäftsjahr 2009/2010 weiterhin schwierig
Für das Geschäftsjahr 2009/2010 erwartet Heidelberg keine deutliche
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Das Unternehmen rechnet
damit, dass die Investitionsbereitschaft von Druckereien in einigen
Industrieländern in den kommenden Monaten nicht ansteigen und der
Auftragseingang zunächst auf dem niedrigen Niveau der letzten zwei
Quartale bleiben wird. Aufgrund dieser Einschätzung und des niedrigen
Auftragsbestandes ist für das laufende Geschäftsjahr voraussichtlich
mit einem weiteren Umsatzrückgang zu rechnen. Im laufenden Jahr wird
der weitere Umsatzrückgang nochmals zu fehlenden Deckungsbeiträgen
führen und so das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit belasten. Die
Effekte des frühzeitig eingeleiteten Maßnahmenpaketes wirken dem
entgegen. Die deutlich gestiegenen Refinanzierungskosten, die auch
die Bürgschaftskosten für die Garantien aus dem Konjunkturpaket II
beinhalten, führen dazu, dass Heidelberg im laufenden Geschäftsjahr
einen hohen Aufwand beim Finanzergebnis verbuchen wird. Vor allem
aufgrund dieser Belastung geht das Unternehmen für das Geschäftsjahr
2009/2010 erneut von einem Jahresfehlbetrag aus.

Aufgrund des deutlich gesunkenen Auftragsbestands, der zum Ende
des Geschäftsjahres 2008/2009 rund 650 Mio. Euro betrug, erwartet
Heidelberg für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs
2009/2010 einen deutlichen Umsatzrückgang - sowohl gegenüber den
beiden letzten Quartalen des Berichtsjahres als auch gegenüber dem
Vorjahresquartal. Diese Entwicklung kann voraussichtlich nur
teilweise durch die laufenden Kostensenkungs-maßnahmen kompensiert
werden, so dass das Unternehmen für das erste Quartal 2009/2010 mit
einem deutlich negativen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
rechnet.

Der Geschäftsbericht 2008/2009 kann am 9. Juni 2009 ab 7 Uhr unter
www.heidelberg.com abgerufen werden.

Die Tabellen mit den Zahlen sowie aktuelles Bildmaterial erhalten
Sie im Internet in der Press Lounge unter www.heidelberg.com.

Weitere Termine:
Die Veröffentlichung der Zahlen zum 1. Quartal für das Geschäftsjahr
2009/2010 ist für den 11. August 2009 vorgesehen.

Wichtiger Hinweis:
Diese Presseerklärung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen,
welche auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der
Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft beruhen. Auch wenn die
Unternehmensleitung der Ansicht ist, dass diese Annahmen und
Schätzungen zutreffend sind, können die künftige tatsächliche
Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von diesen
Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich
abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung
der gesamtwirtschaftlichen Lage, der Wechselkurse und der Zinssätze
sowie Veränderungen innerhalb der grafischen Industrie gehören. Die
Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft übernimmt keine
Gewährleistung und keine Haftung dafür, dass die künftige Entwicklung
und die künftig erzielten tatsächlichen Ergebnisse mit den in dieser
Presseerklärung geäußerten Annahmen und Schätzungen übereinstimmen
werden.

Originaltext: Heidelberger Druckmaschinen AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6678
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6678.rss2
ISIN: DE0007314007

Pressekontakt:
Für weitere Informationen:
Heidelberger Druckmaschinen AG
Corporate Public Relations
Thomas Fichtl
Tel. 06221 92 5900
Fax 06221 92 5069
E-Mail: thomas.fichtl@heidelberg.com


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