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Nichtregierungsorganisationen präsentieren Messlatte für neues Kopenhagen-Abkommen / Achtung, bitte Sperrvermerk beachten: Montag, 08.06.09, 19:30 Uhr

Geschrieben am 08-06-2009

Bonn (ots) - Klimaexperten führender Nichtregierungsorganisationen
haben heute bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn einen Entwurf für
ein rechtsverbindliches Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls
vorgestellt. Der Vorschlag für ein neues "Kopenhagen Abkommen" ist
eine Messlatte für die deutsche Regierung und alle Staaten, die bis
zum Ende des Jahres den Text für ein neues Klimaabkommen aushandeln
müssen. Er zeigt zum ersten Mal, wie die Interessenskonflikte
zwischen den wohlhabenden und den armen Nationen gelöst werden
können.

Etwa ein halbes Jahr lang haben Klima-Experten von einigen der
erfahrensten Klima- Nichtregierungsorganisationen am 140-seitigen
"Kopenhagener Klima-Abkommen" gearbeitet. Der Text, der an die
Vertreter von 192 Staaten verteilt wird, enthält ein voll
ausgearbeitetes Kopenhagen-Protokoll, in dem alle notwendigen
Elemente für ein faires und ambitioniertes Abkommen enthalten sind.
Eine wichtige Grundlage sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur
globalen Erwärmung, damit die Folgen des Klimawandels das Leben in
vielen Teilen des Planeten nicht unmöglich machen.

"Der gemeinsame Entwurf zeigt, wie ein faires, rechtsverbindliches
und wissenschaftsbasiertes Abkommen in Kopenhagen erreicht werden
kann und wie wir die Welt vor den katastrophalen Folgen des
Klimawandels bewahren können", erklärt Regine Günther vom WWF
Deutschland.

Das Dokument beschreibt den Weg, den die Welt gehen muss, um einen
katastrophalen Klimawandel abzuwenden und deutlich unter dem Anstieg
der globalen Temperatur von 2 Grad Celsius zu bleiben. Der Vertrag
setzt eine Obergrenze für den Anstieg der Kohlendioxidemissionen
anhand eines weltweiten Kohlenstoff-Budgets, das spezifisch für alle
Länder - für die Industrieländer rechtlich verbindlich - festgelegt
werden soll. Der Vertrag erklärt, wie Industrie- und
Entwicklungsländer gemeinsam die Zukunft unserer Erde und ihrer
Bewohner sichern können entsprechend ihrer Möglichkeiten und ihrer
Verantwortung.

"Wir haben den Schutz des Klimas und damit den Schutz unseres
Planeten und seiner Bewohner in das Zentrum des Vertrages gestellt -
genau das erwarten wir jetzt von Bundeskanzlerin Merkel, Präsident
Obama und allen anderen Regierungen", sagt Martin Kaiser von
Greenpeace International. "Was wir jetzt brauchen, ist der politische
Wille, diesen Text als Grundlage zu nutzen, um das Klimaabkommen
fertig zu stellen, das die Welt zum Überleben braucht."

Ein umfangreiches Anpassungspaket soll durch vorhersagbare
Finanzunterstützung und einen internationalen
Versicherungsmechanismus die besonders verletzlichen Regionen bei der
Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Außerdem soll ein
politischer Prozess für die Kompensation von langfristigen
Klimaschäden gestartet werden.
"Diejenigen, die von den bereits jetzt unvermeidbaren Einflüssen des
Klimawandels getroffen sind, aber kaum zum Klimawandel beigetragen
haben, müssen dringend Unterstützung erhalten. Das Kopenhagener
Abkommen kann der Startpunkt für massive Investitionen in Erneuerbare
Energien, Energieeffizienz und Anpassungstechnologien sein. Dies wäre
ein wichtiger Schritt, um gemeinsam die Klimakrise, die
Wirtschaftskrise und die drohende Energiepreiskrise zu bekämpfen",
sagt Christoph Bals von Germanwatch.

Der Entwurf ruft zu einem rechtsverbindlichen Abkommen auf, das
drei Teile enthält: Erstens, die zweite Verpflichtungsperiode des
Kyoto-Protokolls mit weit stärkeren Verpflichtungen zur Reduzierung
der Emissionen in den Industrieländern, zweitens, ein neues
Kopenhagen-Abkommen mit rechtsverbindlichen Verpflichtungen der USA
und entschiedenen Maßnahmen für den Weg in eine CO2-arme Gesellschaft
der Entwicklungsländer, den diese mit Unterstützung der
Industrienationen gehen. Und drittens einige Entscheidungen, die
einen Schnellstart schon vor 2013 ermöglichen, wenn die neuen
Protokolle in Kraft treten.

Das "Kopenhagener Klima-Abkommen" wurde von Greenpeace, WWF,
Germanwatch, IndyACT - the League of Independent Activists, David
Suzuki Foundation, National Ecological Centre of Ukraine und vielen
weiteren Experten aus der ganzen Welt erstellt.

Einen Erläuterungstext und eine Zusammenfassung zum "Copenhagen
Climate Treaty Version 1.0" in englischer Fassung finden Sie unter
www.wwf.de/treaty_ngo, www.germanwatch.org/treaty oder
www.greenpeace.de

Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik, WWF Deutschland,
+49 (0) 162-2914423
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer, Germanwatch, +49 (0) 174
3275669, bals@germanwatch.org
Martin Kaiser, Leiter der Klimakampagne, Greenpeace International,
+49 (0) 171 - 8780817

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Ilka Petersen
Telefon: 069/79144-216
E-Mail: ilka.petersen@wwf.de


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