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Nordkorea: Zwölf Jahre Arbeitslager für US-Journalistinnen / ROG verurteilt Gerichtsentscheidung

Geschrieben am 08-06-2009

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist schockiert über die
Verurteilung der beiden US-Journalistinnen Laura Ling und Euna Lee zu
jeweils zwölf Jahren Arbeitslager durch das oberste Gericht in
Nordkorea.

Nach einem fünftägigen Prozess wurden die beiden Frauen nach
Angaben der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA
"schwerer Verbrechen gegen die koreanische Nation" sowie des
"illegalen Grenzübertritts" für schuldig befunden. Der Prozess
dauerte vom 4. bis zum 8. Juni. Zwölf Jahre "Umerziehung durch
Arbeit" lautete der Richterspruch.

ROG verurteilt diese Entscheidung aufs Schärfste und fordert die
sofortige Freilassung der Journalistinnen."Die Urteile sind noch viel
strenger, als wir jemals erwartet haben", so ROG. "Die Behörden in
Pjöngjang müssen diese Entscheidung dringend aufheben und Ling und
Lee erlauben, ihre Familien wieder zu sehen", fordert ROG. "Das
Gerichtsverfahren war ein Scheinprozess. Die Urteile dienen klar der
Abschreckung und Einschüchterung anderer Journalistinnen und
Journalisten, die in der chinesisch-nordkoreanischen Grenzregion
recherchieren möchten."

Nach der aktuellen ROG-Rangliste zur Lage der Pressefreiheit
weltweit ist Nordkorea das Land mit den stärksten Repressionen gegen
Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeitern in Asien. Es rangiert auf
der Liste noch hinter China auf Platz 172 von insgesamt 173 Staaten.

Nach ihrer Festnahme am 17. März 2009 durch nordkoreanische
Grenzewachen wurden Ling und Lee zunächst "feindliche Aktivitäten"
und "illegale Grenzüberschreitung" vorgeworfen. Die beiden
Journalistinnen, die für den in Kalifornien ansässigen
Internetfernsehsenders "Current TV" (current.com) arbeiten,
recherchierten in der nordkoreanisch-chinesischen Grenzregion zum
Handel mit nordkoreanischen Frauen.

Die Schwester von Laura Ling, Lisa Ling, sagte gegenüber ROG: "Ich
sage mit großer Sicherheit, dass die beiden, als sie den
amerikanischen Boden verließen, niemals vorhatten, die Grenze nach
Nordkorea zu überqueren. Wenn sie es in einem Moment doch getan haben
sollten, dann tut uns das aufrichtig leid, und wir wissen, dass es
ihnen ebenso leid tun würde."

Die iranisch-amerikanische Journalistin Roxana Saberi, die vor
kurzem drei Monate im Iran inhaftiert war, erklärte in einer
Unterstützungsbotschaft: "Laura und Euna, ich bete, dass ihr stark
bleibt und wisst, dass weder eure Familien noch ihr selbst alleine
seid. Ich hoffe, dass ein Weg gefunden wird, dass ihr sobald wie
möglich zu euren Familien zurückkehren könnt."

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Anja Viohl
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


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