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Greenpeace: Atomkonzerne nutzten Endlager Asse II wie wilde Müllkippe / 30 Aktivisten demonstrieren vor Niedersächsischem Landtag

Geschrieben am 08-06-2009

Hannover (ots) - Für eine lückenlose Aufklärung des
Atommüll-Skandals im einsturzgefährdeten Endlager Asse II
demonstrieren heute 30 Greenpeace-Aktivisten vor dem Sitz des
Niedersächsischen Landtags in Hannover. Die Aktivisten platzierten 40
gelbe Atommüllfässer auf den Stufen des Parlamentsgebäudes und
fordern auf einem Banner von den fünf Landtagsfraktionen beim
"Asse-Skandal: Licht ins Dunkel!" zu bringen. Fünf in Bergmannskluft
gekleidete Aktivisten wollen Vertretern der fünf im Landtag
vertretenen Parteien symbolisch Grubenlampen für eine bessere
Orientierung bei der Aufklärung des Skandals überreichen.

"Die Asse wurde unter dem Deckmantel der Forschung wie eine wilde
Müllkippe für Atommüll genutzt. Die Einlagerung der Fässer wurde
schlampig dokumentiert und chaotisch archiviert. Die Unterlagen
spiegeln das Ziel der Asse-Nutzung wider: Aus den Augen, aus dem Sinn
mit dem Atommüll. So billig wie möglich für die Atomkonzerne und so
heimlich wie möglich für die Politik", sagt Tobias Münchmeyer,
Atomexperte von Greenpeace. "In der Asse strahlt weit mehr Atommüll
als offiziell angegeben, wie Greenpeace-Berechnungen ergeben." Die
Lieferscheine sind unvollständig und teilweise handschriftlich
ausgefüllt. Für die Zeit von 1967 bis 1971 fehlen jegliche
Unterlagen.

Der Ältestenrat des Niedersächsischen Landtags trifft sich am
kommenden Mittwoch, um über die Anträge der Parteien zur Einrichtung
eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu entscheiden. Der
Untersuchungsausschuss soll die gravierenden Missstände in der Asse
untersuchen. "Wir fordern von den Politikern Licht ins Dunkel der
Asse zu bringen - ohne parteipolitische Ränkespiele. Die Menschen
haben das Recht, endlich umfassend über Art und Ausmaß des
eingelagerten Inventars informiert zu werden", so Tobias Münchmeyer.
"Das muss ohne Rücksicht auf die Wahlkampf-Interessen der Parteien
lückenlos aufgeklärt werden."

Greenpeace lieferte immer wieder Beweise für heimliche Absprachen
zwischen Atomkonzernen, Aufsichtsbehörden und der Politik - auf
Kosten der Bevölkerung und der Umwelt. Aus Unterlagen geht hervor,
wie dringend die AKW-Betreiber ein Endlager für ihren atomaren Müll
brauchten, das ihrem "...Wunsch nach kostenminimalen und ökonomischen
Lösungen..." entsprach. Dafür wurde die Sicherheit der Menschen aufs
Spiel gesetzt. Erst gestern hatte Greenpeace veröffentlicht, dass die
Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF, heute Helmholtz Zentrum) als
damalige Betreiberin kontaminierte Laugen in der Asse schon 1967/68
festgestellt und dokumentiert hatte.

Von den Energiekonzerne fordert Greenpeace, sich an den horrenden
Sanierungskosten der Asse zu beteiligen. "Die Atomindustrie hat
massiv am billigen Endlager Asse verdient", so Tobias Münchmeyer.
"Sie muss für die Folgekosten ihrer Profitgier aufkommen."

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Münchmeyer vor Ort
unter Tel. 0151-145 330 73 oder Pressesprecherin Cornelia
Deppe-Burghardt unter Tel. 0151-145 330 87. Mehr Informationen im
Internet unter www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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