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Atomlager Asse: Lug und Trug von Anfang an /Greenpeace enthüllt: radioaktive Laugen seit 1967 bekannt

Geschrieben am 07-06-2009

Hamburg (ots) - Bereits 1967 hat die Gesellschaft für
Strahlenforschung (GSF, heute Helmholtz Zentrum) im maroden Salzstock
Asse II mit Tritium kontaminierte Lauge festgestellt. Das geht aus
einem Bericht der GSF an das Bergamt Goslar aus dem Jahr 1994 hervor,
der Greenpeace vorliegt. Greenpeace fordert von dem einzusetzenden
niedersächsischen Asse-Untersuchungsausschuss eine lückenlose
Aufklärung der Vorgänge in der Asse und politische Konsequenzen.

"Seit 42 Jahren suppt Radioaktivität in die Laugen der Asse und
den Verantwortlichen war es von der ersten Sekunde an bekannt! Es ist
unfassbar, dass die Einlagerung von Strahlenmüll in die Asse nicht
gleich zu Beginn gestoppt wurde", sagt Tobias Münchmeyer, Atomexperte
von Greenpeace.

Der Bericht der GSF an das Bergamt trägt den Titel: "Überwachung
der Lauge auf Kontamination aus dem Bereich der südlichen
Richtstrecke auf der 750-m-Sohle im Rahmen des betrieblichen
Rahmenschutzes". Aus ihm geht hervor, dass 1967 radioaktives Tritium
in einer Konzentration von "ca. 3kBq/l", also um den Faktor 1.500
über dem Normalwert, gemessen wurde. Ein Hinweis auf mögliche
Leckagen, Streckenkontaminationen oder kontaminierte
Transportbehälter, dem aber offenbar nicht weiter nachgegangen wurde.
Woher die Kontamination der Lauge tatsächlich stammt, wird aus dem
Dokument nicht deutlich.

Auch der Statusbericht des Niedersächsischen Ministeriums für
Umweltschutz (NMU) vom August 2008 übersieht die seit 1967 bekannte
mit Tritium kontaminierte Lauge und informiert die Öffentlichkeit nur
unvollständig. Das von Minister Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte
NMU formuliert darin vage: "Diese Kontaminationen sind auf frühere
Streckenkontaminationen während der Einlagerung (1967 - 1978)
zurückzuführen".

Der einzusetzende Asse-Untersuchungsausschuss muss unter anderem
folgende Fragen dringend klären: Wer hat seit wann eine Kontamination
von Laugen in der Asse festgestellt. An wen und in welcher Form
wurden diese Informationen weiter geleitet? Warum wurden keine
Konsequenzen aus der Tatsache der Laugenkontamination gezogen? Wie
genau kam die Kontamination zustande? Sind möglicherweise radioaktiv
kontaminierte Behälter durch die Bundesrepublik gefahren worden?

"Wenn sich unsere Vermutungen bewahrheiten, dass der
niedersächsische Umweltminister Sander Informationen verschwiegen hat
und er sich gegen den Asse-Untersuchungsausschuss und damit gegen
eine umfassende Aufklärung des Asse-Skandals gesperrt hat, müssen
jetzt schnell Konsequenzen gezogen werden", sagt Münchmeyer und
fordert den Rücktritt Sanders.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie
Tobias Münchmeyer, Tel. 0151-1453 3037, oder
Pressesprecherin Karoline Krenzien, Tel. 0171-8780 832.
Weitere Informationen finden Sie unter www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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