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LVZ: Magdeburger Bischof Noack fordert Christen auf, in die Politik zu gehen

Geschrieben am 04-06-2009

Leipzig (ots) - Der Magdeburger evangelische Bischof Axel Noack,
der am Sonntag mit einem Festgottesdienst aus seinem Amt
verabschiedet wird, hat Christen aufgefordert, sich aktiv in die
Politik einzumischen. Dazu sei es auch notwendig, in Parteien zu
gehen. "Selbst Engagierte scheuen zurzeit diese Einmischung und
meiden politische Parteien. Das ist schade, unser Land braucht
aufrechte Christen, die aus ihrer Überzeugung heraus und mit
Gottvertrauen Politik mitgestalten", sagte Noack der "Leipziger
Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Er selbst könne sich ein politisches
Engagement vorstellen. "Ich überlege, in eine Partei zu gehen. Die
brauchen Leute, die etwas voranbringen, aber nichts für sich selbst
erreichen wollen."

Trotz der aktuellen Krisenstimmung sieht Noack keinen Grund, in
Lethargie zu verfallen. Zwar würden viele die Auswirkungen erst noch
zu spüren bekommen. "Doch Jammern hilft nicht. Die Stimmung über die
Lage ist doch viel schlechter als die eigentliche Lage." Der
scheidende Bischof hofft auf ein neues Wir-Gefühl. "Diese
Alles-egal-Haltung ist eine Resignation, die sich unter dem
Deckmantel der Toleranz versteckt." Auch hier seien Christen
gefordert. "In der Wirtschaftskrise resignieren viele und fühlen sich
machtlos. Nach dem Motto: Habgier ist zwar schädlich, aber
straffrei." Das könne so nicht stehen bleiben. Es brauche eine auf
Überzeugungen ruhende Haltung. "Und hier hilft der Glauben: Wer weiß,
dass Gott für ihn sorgt, der hat auch Kraft und Fähigkeiten, sich für
das Gemeinwohl einzusetzen."

Noack vermisst 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution die
Aufbruchsenergie von 1989. "Leider ist diese Energie einer Müdigkeit
gewichen, weil viele Engagierte von damals weggegangen sind." Das sei
der eigentliche, große Verlust für Ostdeutschland. "Von vielen
DDR-Schädigungen haben wir uns erholt, Straßen, Häuser,
Telefonleitungen sind gemacht. Aber vom Weggang der Menschen haben
wir uns nicht erholt."

Im Rückblick auf seine fast 12-jährige Bischofsamtszeit
überwiegen für Noack die positiven Momente. "Großen Streit hatte ich
nicht zu bewältigen, da hatten es meine vier Vorgänger im Bischofsamt
schwieriger." Allerdings habe er im Fusionsprozess zur Evangelischen
Kirche Mitteldeutschland (EKM) auch Rückschläge verarbeiten müssen.
"Es gab Durchhänger. Besonders als wir im ersten Anlauf zur
Kirchenfusion die Mehrheit in der Synode knapp verpasst haben. Da
verliert man schon mal die Lust. Doch letztlich stimmen nun die
Rahmenbedingungen in der EKM, die neue Bischöfin wird gut darauf
aufbauen können." Die neue EKM-Bischöfin Ilse Junkermann habe nun die
große Chance, "fröhlich und mutig an die neue Aufgabe zu gehen. Sie
wird ihre eigene Linie finden, ohne einen ihrer Vorgänger zu
kopieren", so Noack.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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