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Lausitzer Rundschau: Wie die US-Regierung mit dem Autobauer GM umgeht:

Geschrieben am 02-06-2009

Cottbus (ots) - Barack Obama hat nicht auf die gehört, die
US-Autobauern keine Zukunft gaben. Er hat mit erheblichen Zuschüssen
von Steuergeldern, die faktisch auf eine Verstaatlichung von zwei der
drei Fahrzeughersteller hinauslaufen, Anlauf genommen für eine neue
Indus8triepolitik. Das neue Detroit soll mit neuen Autos wieder
international wettbewerbsfähig werden. Dies ist auch eine Kampfansage
- zuerst an die asiatischen, aber auch an die europäischen Konzerne.
Sie geht einher mit sehr deutlich artikulierten Vorgaben. General
Motors, Chrysler und natürlich auch Ford sollen die Zukunft des
Automobils einläuten. Die Milliarden für Detroit sind zugleich eine
Absage an Benzin-fressende, überdimensionierte fahrbare Untersätze.
Und befreit von ihnen sollen die USA auch unabhängig werden von
Ölimporten und damit frei von der Rücksichtnahme auf
demokratiefeindliche Regime. Das Programm geht weit über das
Überleben der Industrie selbst hinaus - es drückt den Willen aus,
zurück zur Technologieführerschaft und zur Unabhängigkeit zu finden.
Die Radikalität, mit der der Umbau einer in die Jahre gekommenen
Schlüsselindustrie betrieben wird, unterscheidet sich ganz und gar
von der heimischen Strategie zur Krisenbewältigung. Es geht in den
USA nicht in erster Linie um die Stützung der Konjunktur und die
Rettung von Arbeitsplätzen. Im Vordergrund steht die Frage, ob das
Land insgesamt wettbewerbsfähig bleibt in den kommenden Jahrzehnten.
Dabei gibt es keine politischen Tabus - notfalls geht die Regierung
auch Wege, die hierzulande sofort politische Grundsatzdebatten
auslösen würden. Und mit an Bord sind die Gewerkschaften, die ganz
erheblichen Einfluss auf den weiteren Gang der Dinge haben werden.
Keiner weiß heute, ob dieser ganz eigene Rettungsversuch gelingen
wird. Dabei werden sehr bewusst gewaltige Risiken in Kauf genommen.
Denn genau in dieser unsicheren Herausforderung sehen Amerikaner auch
eine Chance. Jetzt gilt es für sie, das Versprechen vom wirklichen
Neuanfang in Angriff zu nehmen. Zumindest auf dem US-Markt hat die
Automobilmetropole Detroit damit zunächst einmal gepunktet. Aber das
allein reicht nicht. Die US-Konzerne wissen inzwischen nur zu genau,
dass es in Zukunft darum gehen wird, ihre Produkte weltweit zu
verkaufen. Dabei wird der billige Dollar helfen, und nichts wäre
dümmer als zu glauben, Detroit werde schon wieder und wieder die
Fehler der Vergangenheit machen. Die US-Regierung steckt gewaltige
Summen in die Entwicklung von Elektroantrieben und der dazu gehörigen
Speichertechnologie. Aus Detroit könnten bald Autos kommen, die ganz
anders sind als alles, was wir bisher gewohnt sind. Es könnten
bessere Autos sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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