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Widmann-Mauz/Spahn/Eichhorn: viele offene Fragen rechtfertigen derzeit keine Übernahme von Diamorphin in die GKV-Regelversorgung

Geschrieben am 28-05-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der zweiten und dritten Lesung des
Gesetzesentwurfs zur Einführung der diamorphingestützten
Substitutionsbehandlung erklären die gesundheitspolitische Sprecherin
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Annette Widmann-Mauz MdB, der Obmann,
Jens Spahn MdB und die Drogenbeauftrage der Unionsfraktion, Maria
Eichhorn MdB:

Die heroingestützte Substitutionsbehandlung lässt derzeit noch
viele Fragen offen. Ziel muss es sein, denjenigen Drogenabhängigen zu
helfen, die nicht mehr anders erreicht werden können. Eine
verantwortungsbewusste Entscheidung über die Überführung der
Substitutionsbehandlung in die GKV-Regelversorgung ist aber auf
Grundlage des Modellprojekts zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht
möglich.

Ungeklärt ist der Beitrag der psychosozialen Betreuung zum Erfolg
der Behandlung: bei optimaler psychosozialer Begleitung - wie in dem
Modellprojekt - werden nicht nur mit der Diamorphin- sondern auch mit
einer Methadonsubstitution gute Ergebnisse erzielt. So trat in dem
Modellprojekt auch bei 74% der methadonbehandelten Patienten
gegenüber 80% der Diamorphinpatienten eine erhebliche medizinische
Verbesserung ein. Vor dem Hintergrund, dass sich das Projekt gerade
auf Methadonversager bezog, lässt dies den Schluss zu, dass nicht nur
der Wirkstoff, sondern vor allem die optimalen Rahmenbedingungen eine
entscheidende Rolle für den Erfolg der Behandlung spielen.

Das Ergebnis zeigt auch, dass die psychosoziale Begleitung
bestehender Substitutionsbehandlungen offenbar unzureichend ist. Gäbe
es hier Verbesserung, könnte die Zahl der Methadonversager deutlich
geringer sein. Diese Erkenntnis darf bei einer Entscheidung über die
Einführung der Heroinbehandlung nicht unberücksichtigt bleiben.

Auch das Ziel des Ausstiegs aus der Drogensucht darf nicht
aufgegeben werden. In der Studie wurde aber nicht untersucht,
inwieweit sich die Vergabe des originären Suchtmittels mit dem Primat
der Ausstiegsorientierung vereinbaren lässt.

Die Union fordert deshalb die Weiterführung der Modellprojekte, um
diese wichtigen noch offenen Fragen zu klären.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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