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Neue Westfälische: Merkels Europa-Visionen Blick auf die Fußspitzen KNUT PRIES, BRÜSSEL

Geschrieben am 27-05-2009

Bielefeld (ots) - Wie sieht das aus, wenn's fertig ist? Mit dieser
Europa-Frage befasste sich 2000 in der Berliner Humboldt-Universität
der damalige Außenminister Joschka Fischer. Er forderte, die EU zur
einer Föderation auszubauen. Von solchen "Finalitätsdebatten" will
Angela Merkel, die neun Jahre später vom selben Pult aus ihre
Vorstellung von Europa erläuterte, nichts wissen. Damit werde nur das
Vertrauen der Bürger in die Union der Gegenwart untergraben. Das ist
ganz im Sinne der herrschenden Vernunft. Der Blick schweift nicht
mehr weit nach vorn, er ist unbeirrbar auf die eigenen Fußspitzen
gerichtet.
Auch die Visionsverächter verlangen eine EU, die ihr Gewicht  zur
Geltung bringt. Sie fordern ein Europa der Stärke. Fragt sich nur: Wo
kriegen wir das her? Merkels Antwort: Das kommt aus der Einigkeit
über "die Werte".
Da wird es dünn. Die Europäer sind nicht einig. Nicht über die Regeln
für den Kapitalismus, nicht über Russland und China, nicht über die
Energiepolitik. Und mit Berlusconis Brot-und-Spiele-Italien,
britischen Euromuffeln und Rabiat-Liberalen im Osten ist nicht viel
Wertegemeinschaft zu machen. Ist ja wahr: Mit Visionen lässt sich
viel Unsinn verzapfen, sie sind kein Ersatz für konkrete Politik.
Aber Europa krankt vor allem an der fatalen Schwäche des
Europa-Gefühls seiner Bürger. Das ist mit dem Merkel-Mix aus
Knäckebrot und Tischgebet nicht aufzupäppeln. Ein bisschen mehr
Vision darf's schon sein.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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