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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Neuverschuldung

Geschrieben am 27-05-2009

Köln (ots) - Wechsel auf die Zukunft

MARKUS GRABITZ, Berlin, zu den Rekordschulden

Ausgerechnet der Sparkom
missar: Peer Steinbrück
wird als der Finanzminister in
die Geschichte eingehen, auf
dessen Kappe die Rekordver
schuldung geht - noch mehr
Miese als Theo Waigel (CSU).
Ganz in der Manier des ge
scholtenen, 1946 gestorbenen
britischen Wirtschaftswissen
schaftlers John Maynard Key
nes legt Steinbrück ein staatli
ches Ausgabenprogramm nach
dem anderen auf. Er gibt Un
summen Geld aus, das er nicht
hat.

Ein Skandal? Nein. Peer Stein
brück macht es im Grunde rich
tig. Er wiederholt eben nicht
den Fehler seines Vorgängers
Hans Eichel (SPD). Als die In
ternet-Blase 2001 platzte, ver
suchte der damalige Finanzmi
nister der schlechten Konjunk
tur noch hinterher zu sparen -
und verlängerte auf diese Wei
se die Flaute.

Diesmal ist es aber keine Flau
te, sondern die schärfste Re
zession seit 1945. Im Herbst
stand die Welt vor dem wirt
schaftlichen Abgrund. Nur weil
die Regierungen weltweit un
vorstellbare Milliarden-Sum
men in Banken und Konjunktur
gepumpt haben, blieb es beim
Blick in den Abgrund. Die Spar
guthaben der Bürger sind si
cher, die meisten Jobs konnten
bislang erhalten werden. Auch
den direkten Vergleich mit
Theo Waigel muss Peer Stein
brück nicht scheuen: Als Wai
gel seinerzeit so tief ins fremde
Portemonnaie griff, konnte er
als Grund dafür die außeror
dentlichen Lasten der Wieder
vereinigung anführen. Da hatte
er durchaus Recht. Nur: Zu
Waigels Rekordschulden wuchs
die Wirtschaft noch, 2009 ist
sie in Deutschland auf
Schrumpfkurs. Minus 5,4 Pro
zent lautet die Regierungsprog
nose - das ist sechs Mal so viel
wie 1971, dem bislang düs
tersten Jahr in der bundesdeut
schen Wirtschaftsgeschichte.

So dankbar man dafür sein
kann, dass die Bundesregie
rung so herzhaft zulangt - alle
müssen wissen: Irgendwann,
wenn die Jahre wieder fetter
sind, wird sich der Staat das
Geld vom Bürger zurückholen
müssen, um die Schulden ab
zutragen. Wenn der Staat das
nicht täte, wäre er bei der
nächsten Krise nicht mehr
handlungsfähig.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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