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Wüstenstrom - Von der Vision zur Wirklichkeit / Greenpeace-Studie zeigt die Perspektiven solarthermischer Kraftwerke

Geschrieben am 27-05-2009

Berlin (ots) - Solarthermische Kraftwerke können künftig bis zu
ein Viertel des weltweiten Strombedarfs umweltfreundlich, preiswert
und zuverlässig decken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine
Greenpeace-Studie. Die erforderlichen Kraftwerke, Speicherkapazitäten
und die Übertragungsnetze sind technisch ausgereift und erprobt. Für
die umfassende Nutzung von Wüstenstrom fehlt jedoch ein deutliches
politisches Signal. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den
Stromimport aus den Wüsten gesetzlich zu fördern und das Thema auf
die internationale politische Agenda zu setzen.

"Die Nutzung des Energiepotentials der Sonne ist eine der klügsten
Antworten auf die globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme dieser
Zeit", erklärt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace.
"Solarthermische Kraftwerke können zukünftig dreimal mehr Strom
produzieren als alle Atomkraftwerke weltweit. Und dies sauber, sicher
und ohne Folgekosten." Bis 2050 könnten Solarkraftwerke mit einer
Gesamtkapazität von 1.500 Gigawatt installierter Leistung bis zu
7.800 Terrawattstunden Strom produzieren. Zum Vergleich: Im Jahr 2007
haben alle 439 Atomkraftwerke der Welt gemeinsam 2.600
Terrawattstunden Strom erzeugt.

Die Greenpeace-Studie "Globaler Ausblick auf die Entwicklung
solarthermischer Kraftwerke 2009" zeigt zudem, dass solarthermische
Kraftwerke bis 2050 den Ausstoß von 4,7 Milliarden Tonnen
klimaschädlichen Kohlenstoffdioxides verhindern könnten. Diese
Einsparung entspricht dem sechsfachen Volumen des derzeitigen CO2-
Ausstoßes in Deutschland. Für die Weltwirtschaft wäre die Technologie
ein Konjunkturmotor: 15 Milliarden Euro könnten pro Jahr an
zusätzlichen Investitionen ausgelöst und damit bis 2050 über zwei
Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits 2020 könnte
die Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze auf mehr als 200.000 steigen.

"Frau Merkel muss das Thema Wüstenstrom endlich aus der
Forschungsecke herausholen und auf die internationale Agenda der
Klimakonferenzen und des nächsten G8-Gipfels setzen", sagt Böhling.
"Solarthermische Kraftwerke können nach der Windkraft und der
Photovoltaik zum dritten globalen Exportschlager der Erneuerbaren
Energien werden."

Solarthermische Kraftwerke benötigen im Gegensatz zu Atom- und
Kohlekraftwerke nur für wenige Jahre eine Anschubfinanzierung.
Folgekosten für Atommüll oder Zertifikate für CO2-Emissionen fallen
nicht an. Deutschland kann vom Wüstenstrom in doppelter Weise
profitieren: als Importeur sauberen Stroms und als Exporteur für die
Technik. Deutsche Anlagenbauer sind bereits weltweit führend.

Greenpeace fordert weltweit alle Regierungen auf, gemeinschaftlich
Konzepte für den Bau von Solarkraftwerken in Wüsten und erforderliche
Stromverbundnetze zu entwickeln. Deutschland und Europa sollten zudem
mit den Staaten der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) gemeinsam
eine Roadmap für den Bau von Wüstenkraftwerken und dem erforderlichen
Stromverbundnetz erarbeiten. Zudem sollte der Forschungsetat für
solarthermische Kraftwerke von derzeit acht Millionen Euro jährlich
an das Niveau der Kernfusionsforschung von über 130 Millionen Euro
angepasst werden.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Andree Böhling,
Tel. 0151-180 53 382, oder
Pressesprecherin Karoline Krenzien, Tel. 0171-8780 832.
Die Studie finden Sie unter www.greenpeace.de.
Fotos zu solarthermischen Kraftwerken aus Spanien, Kalifornien und
Australien erhalten Sie unter Tel. 040-30618-377.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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