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WAZ: Gesundheitskarte vor dem Aus - Ein neues IT-Desaster. Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 26-05-2009

Essen (ots) - Als 2001 Menschen nach Einnahme des
Cholesterinsenkers Lipobay starben, kam der Politik eine Idee: Wer
welche Pillen schluckt, sollte elektronisch dokumentiert werden, um
Wechselwirkungen zu verhindern. Einmal geboren, wurde die Idee immer
besser: Wenn alle wichtigen Krankendaten gespeichert würden, könnten
Doppeluntersuchungen und damit unnötige Kosten vermieden werden. Die
Karte sollte eine bessere und gleichzeitig billigere Behandlung
ermöglichen. Perfekt.
Acht Jahre später droht das Aus. Weder Geräte noch Programme laufen
rund. Daran haben viele mitgetan, auch Ärzteverbände und
Apothekerlobby. Doch das Desaster der Gesundheitskarte ist
zuallererst ein GAU der IT-Branche. Wie seinerzeit die Lkw-Maut von
Toll Collect. Nur bringt die nach dem Fehlstart mittlerweile
Milliarden ein - das könnte die Gesundheitskarte nicht einmal, wenn
sie funktionierte. Denn von all den schönen Ideen hat es nicht eine
in die Testphase geschafft. Auch, weil der Datenschutz nicht
garantiert werden kann. So groß der Nutzen sein könnte, wenn
lebenswichtige Daten in Sekunden abrufbar wären, so groß ist die
Horrorvision, sie könnten in falsche Hände kommen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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