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KBV stellt MVZ-Survey 2008 vor / Köhler:MVZ sind wichtige Ergänzung für die ambulante Versorgung

Geschrieben am 25-05-2009

Berlin (ots) - Medizinische Versorgungszentren (MVZ) haben sich
als Versorgungsform etabliert. Die Zahl der Neugründungen hat sich
mittlerweile auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Im Vergleich zu
den Praxen führen sie jedoch immer noch ein Nischendasein. So gab es
im dritten Quartal 2008 1.152 MVZ gegenüber 80.000 zugelassene
Praxen. Das sind Ergebnisse einer neuen Studie, die die
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) heute in Berlin vorgestellt
hat. Ihr Titel lautet "MVZ-Survey 2008. Die strategische
Positionierung Medizinischer Versorgungszentren".

Im Sommer 2008 hatte die KBV 1.023 MVZ angeschrieben. Es
antworteten 286, das entspricht einer Rücklaufquote von 28 Prozent.
Bezüglich der Gründer (Vertragsärzte oder Krankenhäuser), Rechtsform,
Arbeitsgröße, Zulassungsdauer und regionalen Verteilung war die
Stichprobe repräsentativ.

Die meisten MVZ gab es im ersten Halbjahr 2008 in Bayern, Berlin
und Niedersachsen. In urbanen Zentren gibt es mehr MVZ als in
ländlichen Gegenden (55 Prozent städtische MVZ). "In Ballungsräumen
können MVZ eine gute Ergänzung zur ambulanten Versorgung in den
Praxen darstellen. Im ländlichen Raum sind sie hingegen eine Chance,
um die medizinische Grundversorgung der Menschen zu gewährleisten",
erklärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler.

Bundesweit werden durchschnittlich 70 MVZ pro Quartal gegründet.
Zwei Haupttypen lassen sich identifizieren. Während das von
Krankenhäusern gegründete MVZ in den neuen Bundesländern dominiert,
ist in Westdeutschland das vertragsarztgeführte Zentrum
vorherrschend. Die häufigste Gesellschaftsform ist die GmbH. Daraus
leiten die Autoren der Studie die Prognose ab, das ein dritter
MVZ-Typ künftig eine größere Rolle spielen wird: das von einer
Managementgesellschaft betriebene vertragsärztliche MVZ, das sich
abgrenzt vom vertragsärztlichen MVZ als Variante der
Gemeinschaftspraxis. "Hier liegt auch eine Gefahr, MVZ vorrangig als
Geschäfts- und nicht als Versorgungsmodell zu sehen:
Gewinnorientierte Kapitalgesellschaften als MVZ-Eigner könnten
versuchen, aus wirtschaftlichen Gründen direkten Einfluss auf die
ärztliche Tätigkeit zu nehmen. Dem muss der Gesetzgeber vorbeugen",
forderte Köhler. "Denn unabhängig davon, ob Ärzte als selbstständige
Vertragsärzte oder angestellt arbeiten, sind sie Angehörige eines
freien Berufs. Dies dient auch dem Schutz der Patienten", erläuterte
KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.

Außerdem wies Müller darauf hin, dass die Qualität der Versorgung
auch in den MVZ eine wichtige Rolle als Wettbewerbsmerkmal spiele.
"Zwei Drittel der Einrichtungen haben ein Qualitätsmanagement-System
eingeführt, die meisten von Ihnen QEP® (Qualität und Entwicklung in
Praxen)", betonte er.

Ob MVZ dazu geeignet sind, zur Versorgungsverbesserung in
unterversorgten Gebieten beizutragen, lasse sich derzeit noch nicht
mit Sicherheit sagen, so das Fazit der Studie. Dies wird, neben der
Analyse der Vergütungssituation, Gegenstand folgender Erhebungen
werden.

Die Möglichkeit, MVZ zu gründen, hat das Gesetz zur Modernisierung
der gesetzlichen Krankenversicherung im Januar 2004 geschaffen. Das
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz hat die Gestaltungsspielräume seit
Januar 2007 erweitert. Die KBV hat die Entwicklung der MVZ von Anfang
an wissenschaftlich und mit verschiedenen Publikationen begleitet.
Mehr Informationen dazu sowie den MVZ-Survey 2008 gibt es auf der
Webseite der KBV unter http://www.kbv.de/koop/9157.html.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240


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