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Zum Tag der Biologischen Vielfalt (22.5.) NABU fordert Bundesprogramm Biologische Vielfalt - Naturschutzstrategie lahmt

Geschrieben am 20-05-2009

Berlin (ots) - Anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt
(22.5.) hat der NABU ein Bundesprogramm Biologische Vielfalt
gefordert. Ziel sei es, die von der Bundesregierung bereits im
Herbst 2007 beschlossenen Naturschutzmaßnahmen (Nationale Strategie
zur biologischen Vielfalt) gegen den Verlust von Arten und
Lebensräumen zu bündeln und gemeinsam mit Bundesländern, Kommunen,
Eigentümern und Landnutzern voranzutreiben. Bis 2012 müssten dazu
mindestens 300 Millionen Euro jährlich bereit gestellt werden. Die
Mittel sollten unter anderem aus den Einnahmen des Emissionshandels
sowie den Einsparungen beim Unterhalt von Bundesverkehrswegen kommen.
Ferner müssten in den kommenden zehn Jahren 125 Querungen für
wandernde Tierarten (Grünbrücken) über Schnellstraßen zur Vernetzung
von Tierlebensräumen errichtet werden.

"Im Alltag ist der Schutz von Arten und Lebensräumen noch längst
nicht etabliert. Das Ziel der EU- Staats- und Regierungschefs, den
Artenverlust bis zum Jahr 2010 zu stoppen, wird auch in Deutschland
unter den jetzigen Voraussetzungen nicht erreicht werden", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Drei Viertel der in Deutschland
vorkommenden Lebensräume, ein Drittel der einheimischen Tierarten und
über ein Viertel der national vorkommenden Pflanzen seien nach wie
vor akut gefährdet.

Der NABU-Präsident kritisierte darüber hinaus die schleppende
Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in den Bundesländern. "Der
Schutz der biologischen Vielfalt muss zu einer Gemeinschaftsaufgabe
von Bund und Ländern werden, nicht nur um Lebensräume zu schützen,
sondern auch um rechtzeitig auf regionale Veränderungen bedingt durch
den Klimawandel zu reagieren.

In Deutschland werden wichtige Lebensräume durch die intensive
Land- und Landforstwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen.
Weitere Belastungen entstehen auch durch hohe Nährstoffeinträge in
Böden und Gewässern sowie Eingriffe durch Wasserbaumaßnahmen.
"Zudem zerteilen 230.000 Kilometer Straße die offene Landschaft
außerhalb der Siedlungsbereiche. Mit der nationalen
Nachhaltigkeitsstrategie und im Koalitionsvertrag hat sich
Deutschland verpflichtet, den Flächenverbrauch von heute etwa 120
Hektar pro Tag auf 30 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2020 zu reduzieren.
Derzeit liegt der Wert immer noch bei 113 Hektar pro Tag", erläuterte
NABU-Artenschutzexperte Magnus Herrmann.

Nach Ansicht des NABU müssten neben der Finanzierung und Bündelung
bestehender Naturschutzprogramme in Zusammenarbeit von Bund, Land,
Kommunen, Bildungsträgern und Verbänden auch die umsetzenden
Ministerien und Behörden miteinbezogen werden.

"Ansonsten bleibt die nationale Naturschutzstrategie ein schönes
Vorhaben, doch was zählt, sind die Ergebnisse in der Fläche", so
NABU-Präsident Tschimpke.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Magnus Herrmann, NABU-Artenschutzexperte, Tel. 030-284984-1618, mobil
0172-9422694.


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