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Jedes achte Mineralwasser zu hoch mit Uran belastet - Kritische Werte auch bei bekannten Marken wie S. Pellegrino und Überkinger

Geschrieben am 19-05-2009

Berlin (ots) - foodwatch: Bundesregierung muss gesetzlichen
Grenzwert für Trink- und Mineralwasser festlegen

Viele Mineralwässer, darunter bekannte Marken wie S. Pellegrino
und Überkinger, sind so stark mit Uran belastet, dass gesundheitliche
Risiken nicht ausgeschlossen werden können. Das geht aus einer Liste
mit 825 Uran-Messdaten von 435 Mineralwasser-Marken hervor, die die
Verbraucherrechtsorganisation foodwatch heute veröffentlicht hat. 104
Messwerte von 55 Marken liegen über zwei Mikrogramm Uran pro Liter.
"Jedes achte Mineralwasser ist zu hoch mit Uran belastet und für
Säuglinge und Kleinkinder nicht sicher", erklärte
foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Das Schwermetall Uran kann wegen seiner chemischen Giftigkeit
insbesondere bei kleinen Kindern zu schweren Schädigungen der Niere
führen. foodwatch forderte Bundesverbraucherministerin Aigner und
Bundesgesundheitsministerin Schmidt auf, gesetzliche Grenzwerte für
Mineral- und Trinkwasser in Höhe von zwei Mikrogramm Uran pro Liter
festzulegen. "Gesundheitsvorsorge muss sich an denen orientieren, die
ein besonderes Schutzbedürfnis haben: Babys und Kleinkinder", sagte
Bode. "Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist man mit einem
Grenzwert von zwei Mikrogramm auf der sicheren Seite."

Diese Auffassung bestätigt eine neue wissenschaftliche
Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
(EFSA). Obwohl diese Stellungnahme von Deutschland beauftragt worden
war, ziehen die zuständigen deutschen Behörden bislang keine
Konsequenzen und bewerten Uranwerte von bis zu zehn Mikrogramm pro
Liter offiziell als unbedenklich. Generelle gesetzliche Grenzwerte
gibt es bisher weder für Mineral- noch für Trinkwasser. Dabei dürfen
bereits seit 2006 Mineralwässer in Deutschland, die mit dem Hinweis
"geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" beworben werden,
einen Höchstwert von zwei Mikrogramm pro Liter nicht überschreiten.

Rund 87 Prozent der foodwatch vorliegenden Uran-Messdaten von
Mineralwässern liegen unter zwei Mikrogramm. Bei vier Marken
(Griesbacher, Kugelsburgquelle, Waldecker und Winfried aus der
Sebastianquelle) sowie zwei Heilwässern (Bad Griesbacher, Bad
Mergentheim Karlsquelle) wurden mehr als zehn Mikrogramm Uran pro
Liter gemessen. Doch auch bekannte und weit verbreitete Mineralwässer
wie S. Pellegrino und Perrier (beide Nestlé), Freyersbacher oder
Überkinger sind nach EFSA-Maßstäben riskant hoch belastet.

foodwatch sieht neben dem Gesetzgeber die Hersteller in der
Pflicht. "Wir fordern Nestlé als weltgrößten Anbieter von
Mineralwasser auf, seine Verantwortung für die Gesundheit von
Kleinkindern ernst zu nehmen. Bis zur Einführung von Grenzwerten muss
Nestlé umgehend Warnhinweise auf den Etiketten von S. Pellegrino und
Perrier anbringen, dass diese Wässer für Säuglinge und Kleinkinder
nicht geeignet sind", so Bode.

Bereits im August 2008 hatte foodwatch bundesweite Daten über die
Uranbelastung von Trinkwasser veröffentlicht. Auch hier lag etwa
jeder achte der rund 8200 Werte bei über zwei Mikrogramm pro Liter.

Redaktioneller Hinweis:

Weitere Informationen: http://www.foodwatch.de/uran

Bildmaterial unter http://www.foodwatch.de/themenbilder

Originaltext: foodwatch e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50496
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50496.rss2

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Martin Rücker
Pressesprecher

Brunnenstr. 181
10119 Berlin
Germany
Internet: www.foodwatch.de

E-Mail: presse@foodwatch.de
Fon: +49 (0)30 / 240 476-19
Fax: +49 (0)30 / 240 476-26


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