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Neuausrichtung der Arzneimittelversorgung / Müller: "Ärzte können die Hauptlast der Ausgabensteuerung nicht mehr tragen!"

Geschrieben am 18-05-2009

Berlin (ots) - "Von 27 Regulierungsinstrumenten setzen elf beim
Vertragsarzt an. Wiederum die Hälfte davon zielt auf die Steuerung
von Menge und Preis. Damit trifft die Hauptlast der Ausgabensteuerung
die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen. Die können das aber gar
nicht mehr!" Das hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), heute in Mainz
festgestellt. Dort fand die Vertreterversammlung der KBV am Vortag
des Deutschen Ärztetages statt. Die Vertreterversammlung hat sich
angesichts des beginnenden Wahlkampfes zur Bundestagswahl im
September auf einen Forderungskatalog geeinigt. Dieser beinhaltet
auch die Neuausrichtung der Arzneimittelversorgung. Demnach darf nur
die primäre Verantwortung für die Arzneimittelgrundversorgung beim
teilnehmenden Arzt liegen. "Ein einzelner Wirkstoff kann von
zahlreichen Regulierungsinstrumenten erfasst sein. Aus- und
Wechselwirkungen der gesetzlichen Regulierungen sind für den
Vertragsarzt völlig unüberschaubar geworden. Die Lösung liegt in
einer neuen Aufgabenteilung", so Müller. So solle die Verantwortung
für die Festlegung der Arzneimittelpreise künftig ausschließlich im
Regelungsbereich von Krankenkassen und Pharmaindustrie liegen.

Müller ging zudem auf Vorschläge des Deutschen Apothekerverbandes
ein, den Apotheker als Heilberufler zu stärken. "Zu einer Kooperation
für eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche
Patientenversorgung sind wir jederzeit bereit. Beabsichtigen die
Apotheker jedoch die Friedenlinie zu überschreiben, können auch wir
in die Konfrontation gehen", betonte Müller. Keinesfalls denkbar sei,
Leistungen wie Impfungen in Apotheken durchzuführen. "Die Erfahrung
zeigt doch, dass dort, wo kein Arzt ist, auch keine Apotheke ist.
Umgekehrt gilt das nicht. Da liegt es doch nahe, das Dispensierrecht
zu fordern", sagte Müller.

Zum vierten Mal führte die KBV im März eine Befragung der
Versicherten durch. Deren vorläufige Ergebnisse liegen jetzt vor und
geben interessante Antworten zur hausarztzentrierten Versorgung
(HzV). "69 Prozent der HzV-Teilnehmer antworteten, dass sich seit
ihrer Teilnahme an einem Hausarztvertrag nichts an der Versorgung
verändert hat. 13 Prozent gaben eine Verbesserung an und für 14
Prozent hat sich die Versorgung sogar verschlechtert", sagte Müller,
"die HzV-Verträge bewirken also aus Patientensicht keine
Versorgungsverbesserung. Diese muss auf anderem Weg erreicht werden."

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240


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