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LVZ: Generalsekretärin Ellen Ueberschär: Kirchentag kein Wahlkampfforum

Geschrieben am 14-05-2009

Leipzig (ots) - Leipzig. Die Generalsekretärin des Evangelischen
Kirchentages Ellen Ueberschär hat dem Eindruck widersprochen, der
Bremer Kirchentag (20. bis 24. Mai) werde durch die bevorstehende
Bundestagswahl und der zahlreichen Politik-Prominenz zur
Wahlkampfbühne. "Wahlkampf ist, wenn Politiker und Politikerinnen
unkommentiert ihre Konzepte unters Volk bringen. Das ist auf dem
Kirchentag nicht der Fall. Da wird nachgefragt, da sind politisch
interessierte Menschen ganz nah, stellen kritische Fragen und
erwarten ehrliche Antworten", sagte Ueberschär der "Leipziger
Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe).  Der Kirchentag sei in dieser Form
eine ganz einmalige Zusammenkunft. "Die Probleme, die Politikerinnen
und Politiker wie Angela Merkel oder Frank-Walter Steinmeier zu lösen
haben, sind kompliziert. Wenn sie die den Menschen erklären wollen,
müssen die wiederum zuhören. Das geschieht auf dem Kirchentag und ist
im Wahlkampf etwas seltenes."

Ueberschär sieht das größte deutsche Protestantentreffen sehr wohl
als mutige Antwort auf Krisenzeiten. "Glauben ist immer eine starkes
Mittel gegen Angst gewesen. Das bewährt sich auch in dieser Krise."
Gemeinsam werden man in vielen Veranstaltungen und Foren überlegen,
wie verhindert werden kann, dass die Schere zwischen Arm und Reich
immer weiter aufgeht. Uberschär sieht dabei die Notwendigkeit, dass
sich Christen in die Politik einmischen. "Wer fromm ist, muss auch
politisch sein. Unsere Losung sagt zugleich auch: Verstecken gilt
nicht! Jede und jeder muss die Verantwortung für sein Leben auf sich
nehmen und kann gewiss sein, dass er darin selbst getragen wird."

Als ermutigendes Zeichen für eine lebendige Ökumene wertet
Ueberschär die angekündigte Teilnahme von Katholiken beim Bremer
Kirchentag. "Viele Evangelische waren beim Katholikentag in Osnabrück
und wir erwarten wieder an die 10 Prozent katholischer Christen in
Bremen. Auf dieser Ebene gibt es feste ökumenische Verbindungen und
die sind die Basis für den 2. Ökumenischen Kirchentag in München."
Wichtig sei dabei auch, dass die ökumenischen Erfahrungen aus den
östlichen Bundesländern mit ihrer DDR-Geschichte einfließen, "denn
die waren richtig gut und sind es bis heute."

Kritische Stimmen, die vor einem wachsenden Einfluss der
Evangelikalen warnen, sieht Ueberschär gelassen. "Der Kirchentag
fürchtet die Evangelikalen nicht. Wichtig ist, dass wir Christinnen
und Christen miteinander im Gespräch sind. Sonst sind wir nicht
glaubwürdig. Wo Streitpunkte sind, müssen wir sie austragen, aber der
eine Grund, der uns verbindet, muss erkennbar bleiben. "

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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