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Neues Deutschland: zur Inhaftierung von Demjanjuk in Deutschland

Geschrieben am 12-05-2009

Berlin (ots) - Demjanjuk ist im Gefängnis. Endlich! Man wird ihn
hierzulande korrekt behandeln und beim Alltag hinter Gittern die
größtmögliche Rücksicht walten lassen, die sein hohes Alter und seine
angegriffene Gesundheit erfordern. Keine Rücksicht jedoch darf es in
der Sache geben. Ist Demjanjuk für die ihm zur Last gelegten (und nur
mit Beihilfe angeklagten) Ungeheuerlichkeiten verantwortlich, so
verlangt das ein klares Urteil. Unabhängig davon, ob der (dann
überführte) Handlanger der SS die Strafe verbüßen kann oder nicht.
Ja, aber ... Demjanjuk kann geltend machen, dass er sich - wie viele
Kriegsgefangene der Wehrmacht - der SS nur angedient hat, um zu
überleben. Die ach so ritterliche Wehrmacht nämlich ließ »die
Bolschewiken« planmäßig verhungern und erfrieren. Hat man die
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen? Kaum. Und wenn doch, dann
handelten sie auf Befehl. So wie die, die Demjanjuk an die Gaskammer
kommandierten. Gilt das dann nicht erst recht für den kleinen »Hiwi«
aus der Ukraine?
Es war eben Krieg, hört man immer wieder. Auch im angeklagten Fall
vernimmt man, Demjanjuk habe sich eines Kriegsverbrechens schuldig
gemacht. Das ist falsch und verharmlosend! So wie Srebrenica oder die
wiederholten Mordzüge in Kongo nicht Folge eines Krieges waren, so
ist auch Demjanjuks Dienst im Vernichtungslager Sobibor nicht mit
»den Umständen« zu entschuldigen, in denen Befehl und Gehorsam
scheinbar über alles gehen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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