(Registrieren)

Börsen-Zeitung: In der Zwickmühle, Kommentar zur Restrukturierung bei General Motors von Peter Olsen

Geschrieben am 11-05-2009

Frankfurt (ots) - Für den einst weltgrößten Automobilkonzern
General Motors (GM) wird die Zeit, eine Restrukturierung ohne
Insolvenzantrag hinzubekommen, knapp. Und damit nimmt auch die Hektik
um eine Lösung für die deutsche GM-Tochter Opel zu. Die Detroiter
Noch-Mutter stellt unmissverständlich klar: Bis Ende Mai müsse auch
für Opel ein Käufer gefunden sein. Geschickt hat der neue GM-CEO
Fritz Henderson dabei gestern den "Schwarzen Peter" nach Berlin
geschoben. Wer auch immer als Opel-Retter in Frage komme, er müsse
für die deutsche Regierung akzeptabel sein, so Henderson. GM selbst
sei an einer künftig minderheitlichen Beteiligung an Opel
interessiert.

Der omnipräsente und forsch agierende Bundeswirtschaftsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg steckt damit in einer Zwickmühle, denn die
Rettung der Autoindustrie ist ja auch in den USA längst zum Politikum
geworden. Dass US-Präsident Barack Obama mit Chrysler den kleinsten
der früher als "Big Three" bezeichneten US-Hersteller in den
Gläubigerschutz nach Chapter 11 schickte, geht gerade auch darauf
zurück, dass Obama große Stücke auf die Turnaround-Künste von
Fiat-Lenker Sergio Marchionne hält.

Marchionnes Masterplan einer neuen Nummer 2 im Weltautobau aber
kann nur funktionieren, wenn Fiat nicht nur auf Chrysler, sondern
auch auf Opel bzw. auf die europäischen und eventuell
südamerikanischen GM-Aktivitäten zugreifen kann. Kann und wird es die
Bundesregierung tatsächlich wagen, einer Übernahme von Opel durch
Fiat zu widersprechen?

Die jetzt ins Spiel gebrachte Treuhand-Brückenlösung für Opel
mutet wie der verzweifelte Versuch Guttenbergs an, Zeit zu gewinnen,
um noch widerstrebende Kräfte wie Opel-Belegschaft und Landeschefs
auf Linie zu bringen. Marchionne ist den Deutschen mit der Zusage,
auf eine Schließung von Montagewerken hierzulande zu verzichten, weit
entgegengekommen. Über die Zeit würden bei Fiat und Opel "nur" 22%
der Kapazitäten heruntergefahren, womit sogar auf mögliche
Kosteneinsparungen von 250 Mill. Euro verzichtet werde. Selbst GM
Europe hatte eingeräumt, über 30% Überkapazität zu verfügen. Bis
2012, so Marchionnes gewiss sehr ehrgeiziger Plan, könnten für Fiat,
Chrysler und Opel die wichtigen Plattformen vereinheitlicht werden.
Das kann der Zulieferkonzern Magna beileibe nicht bieten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

202398

weitere Artikel:
  • Der auf der Themse begangene Tag des Sieges 2009 brachte Russland und Grossbritannien näher zusammen London (ots/PRNewswire) - - Grossbritannien und Russland begingen den gemeinsamen Tag des Sieges mit einer Ehrung der Russland-Konvois Samstag, der 9. Mai 2009 war für die Kriegsveteranen beider Nationen ein grosser Tag. Russische und britische Teilnehmer der Russland-Konvois begingen in London gemeinsam den Tag ihres Sieges. Fotos: http://picasaweb.google.com/BorisKhalfin/Belfast?authkey=G v1sRgCNvml-T_prbpOQ Im Rahmen der offiziellen, auf der HMS Belfast stattfindenden Zeremonie, gedachten seine königliche Hoheit der Herzog mehr...

  • WAZ: Miese Masche mit Milch _ Kommentar von Wilfried Beiersdorf Essen (ots) - Da die EU-Kommission den Bauern 2008 eine höhere Milchmenge genehmigt hat, wird auch mehr produziert. Weil der Milchdurst gleichzeitig gesunken ist, schwappt mehr Milch auf den Markt, als verkauft werden kann. Die Folge: Die Preise sinken, viele Milchbauern sehen ihre Existenz bedroht. Obwohl das Milchverramschen im Kern also auf politische Entscheidungen in Brüssel sowie auf eine globale Überproduktion zurückzuführen ist, passiert in Deutschland etwas Seltsames. Hier versuchen Bauernfunktionäre mit einer miesen Masche, mehr...

  • WAZ: Bad Bank - Banken müssen Müll-Gebühren zahlen - Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Mehrere Mülldeponien für Banken, auf denen die Geldhäuser ihre verseuchten Geldanlagen auf Risiko der Steuerzahler abladen dürfen - wenn nicht alles täuscht, wird dies die Große Koalition morgen in einem Kraftakt wahrmachen. Ein Kraftakt ist das schon allein deswegen, weil sich die Volksparteien beim Volk angreifbar machen; Populisten links wie rechts wäre es ein Leichtes, mit dem Finger auf gescheiterte Kapitalisten zu zeigen, deren Müll die Bundesregierung nun vor der Tür der Steuerzahler ablädt. Bei aller Abneigung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / TUI Osnabrück (ots) - Kurswechsel auf stürmischer See Die Wirtschaftskrise hat so manches Tabu gebrochen. Jetzt setzt sie das Credo der Tourismusindustrie "Am Urlaub wird zuallerletzt gespart" außer Kraft. Denn jeder dritte Bundesbürger weiß nach einer Umfrage noch nicht, ob er im Sommer verreisen wird. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die deutschen Reiseweltmeister auch in diesem Jahr ihren Titel noch einmal verteidigen können. Da ist es nur konsequent, wenn die TUI ihr Pauschalreiseangebot und die Flugpläne zusammenstreicht. mehr...

  • Rheinische Post: KV-Chef Hansen fordert Praxisgebühr für jeden Arztbesuch Düsseldorf (ots) - Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Leonhard Hansen, hat eine Verschärfung der Praxisgebühr gefordert. Für jeden Arztbesuch sollten fünf bis zehn Euro fällig werden, sagte er der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Ein Facharztbesuch ohne Überweisungsschein soll Hansen zufolge bis zu 25 Euro kosten. Für die Überweisung zum Facharzt müsse eine Gebühr von fünf bis zehn Euro anfallen, betonte Hansen. "Die Hemmschwelle, ärztliche Leistungen in Anspruch zu nehmen, ist immer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht