(Registrieren)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Ausbruch der neuen Grippe Wachsam bleiben PETER STUCKHARD

Geschrieben am 08-05-2009

Bielefeld (ots) - Deutschland hat es geschafft: Der Angriff der
Viren ist vorläufig abgewehrt. Elf Menschen sind bis gestern an der
neuen Grippe erkrankt, aus der Region ist niemand dabei. Kein Patient
hat hierzulande sein Leben verloren, es waren nicht einmal schwere
Krankheitsverläufe zu verzeichnen. Allerorten verbreitet sich
Erleichterung. Genauso schnell, wie die Angst gewachsen ist, folgt
jetzt die Rückkehr zur Tagesordnung. Statt der neuen Grippe grassiert
das Gefühl, die Warnungen vor der Krankheit seien womöglich ebenso
übertrieben gewesen wie die Abwehrmaßnahmen.
Die neue Variante des AH1N1-Virus vom Schwein hatte aber durchaus das
Zeug zum globalen Killer. Analysen seines Erbmaterials zeigen, dass
es viele Anteile von der Schweine- und Vogelgrippe, aber nur wenige
von der Menschengrippe hat. Und dennoch hat es sich gut ausgebreitet.
Diese Tatsache bereitet den Virologen nach wie vor Kopfschmerzen,
auch wenn sich die Situation derzeit stabilisiert hat und die
Ansteckungszahlen nicht exponentiell wachsen. 2.318 Männer, Frauen
und Kinder in 24 Ländern sind mittlerweile daran erkrankt.Gelindert
werden diese Sorgen dadurch, dass die neue Grippe offenbar weniger
krank macht, als nach den ersten Meldungen aus Mexiko befürchtet
werden musste.
Was das betrifft haben die Welt und Deutschland einfach Glück gehabt.
Sich darauf zu verlassen, wäre leichtfertig gewesen. Glück hätte die
weltweite Ausbreitung eines Killervirus keinesfalls verhindert. Ohne
Offenheit, Schnelligkeit, Wachsamkeit und gute Vorbereitungen hätte
das Virus in gefährlicher Form freie Bahn gehabt.
So aber hat der mexikanische Staat - völlig anders als China im Fall
von SARS - von Anfang an offen informiert und mit der
Weltgesundheitsorganisation zusammengearbeitet. Auch die hat
entschlossen und schnell gehandelt und die Pandemiegefahr ausgerufen.
Das wiederum hat im deutschen Gesundheitssystem all die Aktivitäten
ausgelöst, die zuvor in akribischen Pandemieplänen festgelegt worden
waren.
War das, was dann folgte, Panikmache, haben die Gesundheitsbehörden
womöglich heftig übertrieben und - mit kräftiger Unterstützung der
Medien - unnötig hysterisch gewarnt und agiert?
Niemand kann im Nachhinein diese Frage beantworten. Die Ausbreitung
der Krankheit ist ja auch deshalb eingedämmt worden, weil
Mexikoheimkehrer sich die Warnungen zu Herzen genommen und sich den
Gesundheitskontrollen eben nicht entzogen haben. Ärztinnen und Ärzte
sind offen mit der Gefahr umgegangen und haben so zu der Atmosphäre
vertrauensvoller Gelassenheit beigetragen, die den Vorwurf der
Panikmache überhaupt erst hat aufkommen lassen. Wer jetzt von
übertriebenen Warnungen spricht, gehört zu denen, die nachher immer
schlauer sind.
Der öffentliche Gesundheitsdienst hat diesen Krankheitsausbruch
erfolgreich gemanagt. Das darf nicht zu verharmlosender
Selbstzufriedenheit führen. Es gilt daraus zu lernen, weiterhin
wachsam und vorbereitet zu sein. Die Pandemie ist nur vertagt.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

202045

weitere Artikel:
  • WDR Europa Forum: Bundeskanzlerin Angela Merkel: Steinbrücks Kritik an Steueroasen "in der Sache absolut gerechtfertigt" Berlin (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in dessen Kritik an den so genannten Steueroasen unterstützt. "In der Sache ist das absolut gerechtfertigt." Manche Staaten hätten die OECD-Standards einfach noch nicht für sich anerkannt. "Steuerhinterziehung kann aber keine Basis für eine Zusammenarbeit sein", so die Kanzlerin beim WDR Europa Forum in Berlin weiter. Über die Wortwahl Steinbrücks könne man streiten, doch müsse jetzt verhandelt werden, um schnell zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Verkehr / Mitteldeutsches S-Bahn-Netz: Bahn attackiert Mitbewerber Halle (ots) - Vor dem Hintergrund der Ausschreibung für das S-Bahn-Netz im Raum Halle/Leipzig hat die Deutsche Bahn AG Mitbewerbern Lohndumping vorgeworfen und den Abbau von Arbeitsplätzen angedroht. Die Tarife privater Anbieter lägen "40 Prozent und mehr" unter dem der Bahn, sagte der Vorstand von DB Regio, Ulrich Homburg, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Das sei problematisch, weil die Ausschreibung ausschließlich über den Preis entschieden werde, bei dem die Lohnkosten eine wesentliche Rolle spielten. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Steuerflucht: Bielefeld (ots) - Gäbe es einen Preis für den Polit-Rambo der Woche, Peer Steinbrück hätte ihn sicher. Der Bundesfinanzminister führt seinen Kampf gegen die Steuerflucht unbeirrt. Dabei scheint ihm jedes Mittel recht zu sein. Ohne Rücksicht auf politisches Porzellan polterte der Sozialdemokrat zum wiederholten Mal gegenüber der Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein und Österreich los. Sein aktueller Vorwurf lautet auf nicht weniger als »vorsätzliche Einladung zum Steuerbetrug«. Die Empörung der europäischen Nachbarn kam prompt und dürfte mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur Papstreise Ulm (ots) - Elf Mal hat Papst Benedikt XVI. bisher fremde Länder bereist, seine gestern begonnene Visite dürfte die bedeutendste und wohl auch heikelste Reise werden - zumindest, was die Tage in Israel betrifft. Das Heilige Land ist vermintes Terrain - politisch und religiös. Die vor 15 Jahren mit dem Austausch von Botschaftern begonnene Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan ist mit Sicherheit eines nicht: normal. Und doch ist für beide Seiten das Gelingen dieser Reise extrem wichtig. Israel will mit Papst Benedikt mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Meldung Die Märkische Oderzeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom Sonnabend (9. Mai) Christoffers auf Gegenkurs zu Lafontaine Frankfurt/Oder (ots) - Frankfurt (Oder) Die brandenburgische Linke wird sich nicht von der Berliner Parteizentrale in eine eventuelle Regierungspolitik hineinreden lassen. Das sagte der stellvertretende Fraktionschef der Linken im Potsdamer Landtag, Ralf Christoffers, der Märkischen Oderzeitung (Sonnabendausgabe). Er warnte seine Partei davor, über langfristige Konzepte für eine andere Gesellschaft zu diskutieren, statt Lösungen zur Stabilisierung der jetzigen zu unterbreiten. "An sozialen Unruhen kann niemand ein Interesse haben", so Christoffers. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht