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RNZ: Pro Nichts Ein Kommentar der RNZ

Geschrieben am 26-04-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Kein Gott. Nirgends. Zumindest nicht in der Berliner Schulpolitik,
die die Säkularisierung unserer Gesellschaft mit der Einführung des
Pflichtfachs Ethik ein gutes Stück weiter vorangetrieben hat. Die
Folge: Eine klare Mehrheit sagte beim Volksentscheid Nein zum
Wahlfach Religion, eine noch größere Mehrheit ging erst gar nicht zur
Wahl.
Die Niederlage von "Pro Reli" war vorhersehbar. Denn die Zeiten sind
anti-religiös. Das äußert sich zum einen im generellen Desinteresse
an der Themenagenda der beiden großen christlichen Konfessionen in
Deutschland. Zum anderen wird Religion - siehe islamischer
Fundamentalismus - allzu oft als Bedrohung interpretiert. Der
friedensstiftende Sinn von Religion kommt eher selten zum Ausdruck;
im weltumfassenden Sinn zuletzt als Papst Johannes Paul II. ohne
Schnörkel den Irak-Krieg kritisierte.
Dass vor allem die christliche Religion unsere mitteleuropäische
Kultur dominiert, dass auf dem Gedanken der Nächstenliebe unser
Sozialstaat aufgebaut ist, dass Rechtsgrundsätze wie die Gleichheit
christlich fundiert sind - das gerät leider in Vergessenheit. Ein
Staat, der das Schulfach Religion nur noch als Zusatzleistung
definiert, verneint all diese Wurzeln und damit auch seine eigene
Vergangenheit. Aber in Berlin gibt es ja auch keinen "St.
Martins-Zug". Dort heißt das christliche Ritual "Laterne laufen". Die
Initiative "Pro Nichts" hat gesiegt.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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