| | | Geschrieben am 24-04-2009 WAZ: Lafontaine rät zum Generalstreik -  Meister im Unruhestiften  - Leitartikel von Rolf Potthoff
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 Essen (ots) - Alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es
 will" - ein Spruch mit Magie. Ein Spruch, der strotzt vor
 Kampfeswillen und Siegesgewissheit. Mit diesem Motto wurden Mythen
 von unüberwindbarer Stärke genährt. Die Botschaft: Solidarische
 Entschlossenheit kann Berge versetzen.
 
 Und? Ist diese Entschlossenheit nicht das, was Deutschland jetzt
 braucht? In dieser Zeit, da sich ökonomische Weisen mit
 Hiobsbotschaften überschlagen? In der sich die Kluft zwischen Oben
 und Unten, Gewinnern und Verlierern vertieft und hochmögende
 Verantwortungsträger mahnend über "soziale Unruhen" schwadronieren?
 
 Jedenfalls ist ein solches Klima das geeignete Umfeld für Leute
 wie Lafontaine, um extremste Vorstellungen als seriös zu verkaufen.
 Den politischen Generalstreik verlangt er. Er versteht es, Unruhe zu
 stiften.
 
 Was schwebt ihm da vor? Ein Generalstreik wie 1920, mit dem
 Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten den "Kapp-Putsch",
 den Umsturzversuch der Rechten verhinderten (wobei aber die ex- treme
 Linke den Streik für ihre eigene Revolution nutzen wollte)? Oder die
 Mai-Unruhen von '68, als ein von der Linken ausgelöster wilder
 Generalstreik ganz Frankreich in lähmende Agonie zwang?
 
 Der politische Generalstreik ist in unserem Land verboten. Die
 Schöpfer der Verfassung und höchste Gerichte wollten damit
 ausschließen, dass die repräsentative Demokratie vom - womöglich
 durch politische Hetze aufgeputschten - Druck von der Straße
 ausgehebelt wird. Der politische Generalstreik hat mit dem
 Streikrecht, das Waffengleichheit zwischen Arbeitnehmern und -gebern
 schafft, nichts gemein. Denn Generalstreiks zielten immer wieder auf
 Umsturz, auf Systemveränderung ab.
 
 Ist es das, was Lafontaine in Wirklichkeit will? Wäre es so, käme
 eigentlich Artikel 20 Grundgesetz gegen ihn infrage: "Gegen jeden,
 der es unternimmt, die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen, haben
 alle Deutschen das Recht zum Widerstand." Mit seiner Bemerkung zur
 Geiselnahme von Betriebsleitern überschreitet er nun jedes Maß.
 
 So treibt er sein gefährliches Spiel mit der Verunsicherung der
 Menschen. Er ignoriert, dass die Politik, gegen die er den Streik
 will, die Kraft hat, Missstände zu revidieren (z. B. Managerhaftung).
 Leider hat er von unerwarteter Seite Flankenschutz - wenn
 SPD-Präsidentenkanditin Gesine Schwan von wachsender Wut im Lande
 spricht.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
 
 Pressekontakt:
 Westdeutsche Allgemeine Zeitung
 Zentralredaktion
 Telefon: 0201 / 804-2727
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