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Weser-Kurier: Sprengstoffdepots in Privatwohnungen: Nicht nur die Sauerland-Gruppe kaufte in der Lüneburger Heide explosive Mischungen

Geschrieben am 21-04-2009

Bremen (ots) - Autobomben mit insgesamt mehr als einer halben
Tonne Sprengstoff sollten in Deutschland hochgehen - und möglichst
viele Menschen töten. Das wirft die Bundesanwaltschaft vier
Mitgliedern der sogenannten Sauerland-Gruppe vor, die sich von morgen
(Mittwoch) an vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten
müssen. Laut Anklagebehörde wollten die Islamisten den Sprengstoff
aus Wasserstoffperoxid herstellen, den sie bei dem Händler Rainer B.
in Hodenhagen (Kreis Soltau-Fallingbostel) gekauft hatten. Nach
Recherchen des WESER-KURIERS (Bremen) waren die Islamisten nicht die
einzigen verdächtigen Kunden des niedersächsischen Händlers.

Rainer B. geriet Monate nach der Festnahme der Terrorverdächtigen
selbst ins Visier der Polizei - und die hob bei einer bundesweiten
Riesenrazzia im Juli 2008 bei zahlreichen Kunden des Händlers ganze
Sprengstoff- und Waffenlager aus. Das berichtet der WESER-KURIER in
seiner morgigen (Mittwoch-) Ausgabe. Neben der Sauerland-Gruppe
hatten mutmaßliche Rechtsextremisten, Drogenabhängige, psychisch
Kranke und blutjunge Waffennarren in der Lüneburger Heide Chemikalien
gekauft und daraus neben synthetischen Drogen auch Hochexplosives
hergestellt. Rainer B. muss sich deshalb demnächst vor dem
Landgericht Verden verantworten.

Einige Mischungen waren so gefährlich, dass Polizeiexperten ganze
Straßen evakuieren und kontrollierte Sprengungen durchführen ließen.
Entdeckungen wie diese lehrten Sicherheitsexperten schon lange vor
dem Amoklauf von Winnenden und der Diskussion über ein schärferes
Waffenrecht das Fürchten: Auch wer keine Schusswaffen besitzt, kann
mit hausgemachtem Sprengstoff und selbstgebastelten Bomben jederzeit
ein Blutbad anrichten. Aus welchem Motiv auch immer.

"Wer ernsthaft eine Bombe bauen will, kriegt das auch hin", sagte
Christian Michaelis, Chemiker beim Landeskriminalamt in Hannover, dem
WESER-KURIER. Daran sei das Internet schuld, es habe das explosive
Know-how gefährlich weit verbreitet. Allerdings gibt es offenbar auch
Gesetzeslücken: Nachdem die Pläne der Sauerland-Gruppe bekannt
geworden waren, hat das Bundesjustizministerium die
Chemikalienverbotsverordnung verschärft. Sie erlaubt jetzt nur noch
den Handel mit Wasserstoffperoxid in niedriger Konzentration.

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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