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Rheinische Post: Große Koalition, kleine Reformen

Geschrieben am 03-07-2006

Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann

Mit der Wahl der großen Koalition verbanden viele Wähler die
Hoffnung, die Volksparteien würden sich gemeinsam an die Lösung der
gewaltigen Probleme des in Selbstgefälligkeit erstarrten Deutschlands
machen. Große Koalition heißt auch große Reformen, lautete die
Gleichung.
Sieben Monate später hört sich das ganz anders an. Die große
Koalition sei gar nicht in der Lage, große Lösungen herbeizuführen,
meinte Thüringens CDU-Ministerpräsident Althaus. Sein Amtskollege
Koch pflichtete ihm mit der famosen Erkenntnis bei, SPD und CDU
passten nicht zusammen, weil sie nicht das Gleiche wollten. Damit
beschreibt der Hesse auch, warum bei der Gesundheitsreform wie bei
der Föderalismusreform am Ende nur Reförmchen zustande kamen. Der
Griff in die Taschen der Kassenversicherten, der die vorläufige
Finanzierung des Gesundheitswesens sicherstellt, ist eine von Mut-
und Ideenlosigkeit bestimmte Entscheidung.
Den beiden nahezu gleich starken - besser: schwachen - Lagern fehlen
Kraft und Ansporn, ihre Politik-Entwürfe weiterzuentwickeln oder gar
gegenüber dem anderen durchzusetzen. Das schleichende Gift der großen
Koalition entfaltet so seine Wirkung: satte Mehrheit, keine echte
Opposition. CDU/CSU und SPD richten sich in Politikverwaltung ein,
die in Wahrheit Problemflucht ist.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Telefon: (0211) 505-2303


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