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Mehr Ärztinnen und Ärzte braucht das Land - Montgomery: Rahmenbedingungen müssen wieder attraktiver werden

Geschrieben am 21-04-2009

Berlin (ots) - Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten wird in den
nächsten Jahren weiter steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse
der Bundesärztekammer. Zu den Faktoren, die einen Zusatzbedarf an
Ärzten generieren, zählt Dr. Thomas Kopetsch, Leiter der
Statistikabteilung der Bundesärztekammer, den medizinischen
Fortschritt, den demografischen Wandel, den erhöhten Anteil von
Ärztinnen in der Medizin und den allgemeinen Trend zur
Arbeitszeitverkürzung. "Die Expansion des Machbaren in der Medizin
führt dazu, dass immer mehr ärztliche Spezialisten benötigt werden",
so Kopetsch. Auch der höhere Anteil älterer Menschen an der
Gesamtbevölkerung induziere einen steigenden Bedarf nach
medizinischen Leistungen und mittelbar auch eine erhöhte Nachfrage
nach Ärztinnen und Ärzten. Der Trend zur Arbeitszeitverkürzung und
die Feminisierung der ärztlichen Profession bedingten, dass das
gesunkene Arbeitsvolumen auf mehr Köpfe verteilt werden müsse. Die
Statistiker der Bundesärztekammer errechneten, dass trotz eines
zahlenmäßigen Anstiegs der Ärzte um 20.200 zwischen den Jahren 2000
und 2007 das geleistete Arbeitszeitvolumen der berufstätigen
Ärztinnen und Ärzte zurückging (-1,6%).

"Wir können heute belegen: Mehr Ärzte und zugleich Ärztemangel
schließen sich nicht aus, sind auch kein Widerspruch, sondern eine
natürliche Folge gesellschaftlicher Veränderungen und einer
unzureichenden politischen Antwort darauf. Wenn Politiker und
Krankenkassen heute noch immer gebetsmühlenartig alle Probleme als
'reine Verteilungsprobleme' der Ärzteschaft kleinreden wollen, dann
werden sie ihrer politischen Verantwortung nicht gerecht", betonte
Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, bei
der Vorstellung der Analyse.

Die Rahmenbedingungen ärztlicher Berufsausübung müssten wieder
attraktiver werden. Dazu gehörten zuallererst:
- mehr Stellen in den Krankenhäusern und eine bessere Bezahlung,
- flankierende Maßnahmen wie Abbau von Überstunden und Diensten,
Entlastung von Bürokratie und Angebote für Kinderbetreuung,
- bessere Anerkennung und Vergütung der Arbeit niedergelassener
Ärztinnen und Ärzte,
- Anerkennung der Leistung der Selbstverwaltung statt fortwährender
Zermürbungstaktik gegenüber dem KV-System.

"Wenn wir die jungen Menschen für unsere Arbeit begeistern wollen,
müssen wir die Bedingungen den Bedürfnissen und den Wünschen
anpassen. Salopp formuliert: 'Der Köder Arbeit muss wieder den
Fischen schmecken und nicht den Anglern'", sagte Montgomery.

Originaltext: Bundesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9062
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9062.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel. (030) 400456700


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