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Legalisierung von Produktplatzierungen gefährdet redaktionelle Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Medien

Geschrieben am 03-04-2009

Berlin (ots) - Zeitschriftenverleger warnen vor gesetzlicher
Zulassung bezahlter Produktplatzierungen im TV / Trennung von Werbung
und redaktionellen Inhalten muss für Presse und Fernsehen gesetzlich
verpflichtend bleiben

Die Bundesländer verhandeln derzeit darüber, ob sie das für alle
Medien geltende Gebot der Trennung von Werbung und Redaktion für das
Fernsehen aufgeben wollen. Denn die EU-Richtlinie über audiovisuelle
Mediendienste räumt den Mitgliedsstaaten erstmals die Möglichkeit der
Zulassung solcher Produktplatzierungen im TV ein. Der VDZ Verband
Deutscher Zeitschriftenverleger appelliert an die Länder, im
Interesse der Unabhängigkeit der Presse und aller anderen Medien
sowie zur Wahrung gleicher Wettbewerbschancen uneingeschränkt am
Trennungsgebot festzuhalten. Beide Aspekte würden durch eine
Lockerung der Regelung bezahlter Produktplatzierungen im Fernsehen in
bedenklichem Maße tangiert.

"Die Legalisierung bezahlter Placements im TV wird nicht nur den
Druck auf die anderen Medien erhöhen, ebenfalls ihre redaktionelle
Unabhängigkeit den Wünschen der Werbung zu opfern", erklärte Dr.
Christoph Fiedler, Leiter Medienpolitik im VDZ. "Die Vermischung von
Werbung und redaktionellen Inhalten setzt auch die Glaubwürdigkeit
der Medien insgesamt aufs Spiel, da unterschiedliche gesetzliche
Vorgaben für ein People-Magazin im Fernsehen und ein solches in
Print-Form nicht verständlich sind". Auch die tatsächlich
vorkommenden Verletzungen des Trennungsgebotes in allen Medien sind
kein Grund für eine Legalisierung von Product Placement im TV. Denn
über die Einhaltung des geltenden Rechts wachen Zivilgerichte und
Presserat.

Sollten die Bundesländer den Durchgriff der Werbegelder auf
redaktionelle Inhalte im Fernsehen legalisieren, würden zudem
Printmedien gegenüber TV bzw. audiovisuellen Medien im Wettbewerb um
die Werbeetats benachteiligt. Denn dann wäre es beispielsweise einer
People-Zeitschrift nach wie vor untersagt, den neuen Geländewagen im
Bild zur prominenten Schauspielerin gegen Entgelt zu platzieren. Das
TV-People-Magazin oder sonstige "leichte Unterhaltung" ebenso wie
TV-Serien dürfte hingegen genau die gleiche Platzierung gegen
Bezahlung anbieten.

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Weitere Informationen:
Norbert Rüdell
Leiter Presse und Kommunikation
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: n.ruedell@vdz.de
Internet: www.vdz.de


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