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GVK-Information: Positionspapier zum Qualitätsdiskurs in der ARD

Geschrieben am 03-04-2009

München (ots) - Die Gremienvorsitzenden der ARD befassen sich
bereits seit längerem intensiv mit Fragen der Qualitätsbewertung und
-sicherung. Ziel ist die Sicherung und Verbesserung der
Angebotsqualität durch einen ständigen Diskurs zwischen Gremien,
Programmmachern und Programmnutzern. Zentrales Ergebnis der von der
GVK veranstalteten Gremienfachtagung (am 4./5.2.2009 in Hamburg) ist
die Unabdingbarkeit eines gemeinsamen Grundverständnisses von
Qualität als Voraussetzung für eine nachvollziehbare
Qualitätsbewertung innerhalb der ARD.

Der Diskurs über Qualität ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung
der Qualität. Die GVK regt daher an, die während des GVK-Forums
geführte Diskussion weiter zu intensivieren und in eine systematische
Qualitätsdebatte in den Gremien und den Häusern überzuführen.

Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung eines Leitfadens zur
Qualitätsbewertung. Ein solches Instrument wird als ein wichtiger
Bestandteil für eine koordinierte und nachvollziehbar begründete
Gremienkontrolle in der ARD gesehen, zumal bei der Prüfung neuer
Telemediendienste die publizistische Qualität von Angeboten zu
bewerten und darzulegen ist. Ein in die ARD-Programmleitlinien zu
integrierender "ARD-Leitfaden Qualitätsbewertung" soll auch dazu
beitragen, eine gemeinsame Sprache zwischen Gremienmitgliedern auf
der einen Seite und Programmmachern und Sendeverantwortlichen auf der
anderen Seite zu finden.

Aus dem GVK-Forum sind bereits Positionen und Eckpunkte für die
Qualitätsdebatte hervorgegangen:

- Es ist Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die
kulturellen, sozialen und demokratischen Bedürfnisse der Bürger zu
erfüllen; die GVK sieht daher die individuelle und gesellschaftliche
Relevanz sowie die programmliche und inhaltliche Vielfalt als
übergeordneten Maßstab für Qualität. Für einen maßgeblichen Ausweis
von Qualität halten die Gremienvorsitzenden ferner, dass der
öffentlich-rechtliche Rundfunk gesellschaftlich relevante Themen
nicht nur setzt oder aufgreift, sondern nachhaltig verfolgt und
entsprechende Diskussionen in der Öffentlichkeit inhaltlich
begleitet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss hier Leitmedium
sein und verlässlich Orientierung bieten.

- Die gesellschaftlichen Aufsichtsgremien sind der Überzeugung,
dass nur Qualitätsprodukte in allen Genres den Gebührenzahler davon
überzeugen, dass sein Beitrag zur Finanzierung des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks sinnvoll und richtig ist. Deshalb
ist für die Gremien der Erfolg durch Qualität Gradmesser der
Leistungserfüllung und nicht alleine die Quote. Die Gremien werden
darauf hinwirken, dass der gesellschaftliche Mehrwert ("Public
Value") des ganzen Programmspektrums als herausragendes
Qualitätsmerkmal verstärkt evaluiert, reflektiert und dokumentiert
wird.

- Die Rundfunkräte als Vertreter der Gesellschaft sind auch
Mittler für die Verständigung der Gesellschaft über den Auftrag ihres
Rundfunks. Die Gremien werden daher Sorge dafür tragen, dass über die
Mitglieder der Rundfunkräte auch Anregungen aus möglichst allen
Teilen der Gesellschaft in den internen Diskurs über Leistung und
Qualität der öffentlich-rechtlichen Angebote einfließen.

- Die Gremien wollen zeitnah gemeinsam mit den
Programmverantwortlichen und unter Einbeziehung der
Qualitätsforschung einen ARD-Leitfaden zur Qualitätsbewertung
entwickeln. Die GVK wird hierfür mit dem Programmbeirat bis Ende
November einen ersten Entwurf fertigen.

- Viele Aspekte von Qualität sind quantifizierbar, die Bewertung
hängt zu einem großen Teil auch von subjektiven Kriterien, wie
Einstellungen, Überzeugungen, Zielen ab. Ein starres Kriterienraster
hält die GVK für ungeeignet bei der Bewertung von Mediendiensten und
zudem hinderlich bei der Erstellung journalistisch und künstlerisch
hochwertiger, kreativer Mediendienste.

- Der Leitfaden sollte auf den bereits vorhandenen Ansätzen in den
programmlichen Leitlinien der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten aufbauen sowie Kriteriensammlungen aus den
Programmcontrollingverfahren oder z.B. Preisverleihungen
berücksichtigen.

- Die qualitätsorientierten Programmcontrollingverfahren, die
bereits in vielen Landesrundfunkanstalten praktiziert werden,
bedürfen einer stärkeren Abstimmung, aber keiner starren
Vereinheitlichung. Angestrebt werden sollte eine engere Verzahnung
von internem Programmcontrolling und Programmaufsicht durch die
Gremien.

Originaltext: ARD Radio & TV
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29876
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29876.rss2

Pressekontakt:
Geschäftsstelle der
Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD
Hopfenstraße 4
80335 München
Tel. 089 5900 4314
Fax 089 5900 4310
geschaeftsstelle@ard-gvk.de


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