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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Handball-Skandal:

Geschrieben am 16-03-2009

Bielefeld (ots) - Nur ganz Wenige haben sich den Glauben an das
Gute im Sport bewahrt. Wie auch? Denn nicht nur aktuell bestimmen die
Themen Doping und Korruption die Schlagzeilen über die angeblich
wunderschönste Nebensache der Welt.
Der Sport ist - zumindest finanziell - schon lange keine Nebensache
mehr. In und mit dieser Branche werden Milliarden Euro und Dollar
umgesetzt, und die Gier nach Geld, aber auch nach Ehre und Ruhm,
setzt ein gewaltiges Maß an schlechter Energie frei.
Jetzt hat es auch den Handball erwischt. Der deutsche Rekordmeister
soll seit 2000 internationale Spiele verschoben haben; der russische
Zoll fand beim deutschen Topschiedsrichtergespann Lemme/Ullrich 50
000 Dollar im Reisegepäck. Angeblich wissen die erwischten
Magdeburger nicht, wie es dahin gekommen ist. Neues aus Absurdistan!
Das ist aber noch nichts gegen den Fall Kiel. Der bleibt zumindest
ein Fall menschlicher Unzulänglichkeit, auch wenn sich die Vorwürfe
als haltlos herausstellen.
Angefangen hat alles mit einer Frau, das tut es meistens, das wissen
wir ja spätestens seit der schönen Helena. Ob die Helena aus Kiel
schön ist, wissen wir nicht. Auf jeden Fall trennte sich der
THW-Manager Schwenker wegen ihr von seiner Frau. Die wiederum ist die
beste Freundin von Frau Serdarusic, deren Mann zu jenem Zeitpunkt
Trainer in Kiel war. Bei einer THW-Veranstaltung kam es zu einer
verbalen Entgleisung von Frau Serdarusic. Die Folge: Das eh schon
angespannte Verhältnis zwischen den Herren Schwenker und Serdarusic
wurde so schlecht, dass man ein eheähnliches Arbeitsverhältnis
überraschend beendete.
Ab jetzt wird es noch undurchsichtiger. Klar ist nur, dass dem
Geschassten eine neue Aufgabe bei den Rhein-Neckar Löwen angeboten
wurde und er seinen Lieblingsschüler mitbringen wollte. Den wollten
die Kieler aber nicht abgeben - und auf einmal waren die Gerüchte um
Spielmanipulationen in der Welt. Manche tuscheln, dass Herr
Serdarusic sie verbreitet hat, manche, dass es die gekränkte Frau
Serdarusic war. Plötzlich erinnert man sich an trunkene Feiern auf
Mallorca, wo man schon davon gehört haben will, dass da in Kiel war
Unkoscheres läuft. Manche erinnern sich aber auch ganz anders, und
die, die sich angeblich erinnern, sind mächtige Männer im Handball:
Vereinschefs, Vereinsgeschäftsführer, übergeordnete Funktionäre -
viele in Personalunion.
Mächtig wirkt das nicht, nur mächtig kindisch. Deshalb braucht der
Handball dringend eine Aufsichtsperson.
Dass die zweitpopulärste Ballsportart in Deutschland nicht so
professionell aufgestellt ist, wie man den Fan glauben machen möchte,
zeigte schon die WM 2007, die vor allem von den lokalen Veranstaltern
getragen wurde. Das zeigt auch das Versagen in Sachen
Lizenzerteilung. Das zeigt auch der Umgang mit der aktuellen
Bestechungskrise - und die ist nun wirklich keine Nebensache mehr.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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